Scheeßel. Unwetter und heftige Regenfälle hatten das Gelände fast komplett unter Wasser gesetzt. Über Nacht packten Feuerwehr und THW mit an.

Aufatmen bei den Besuchern des Hurricane-Festivals im niedersächsischen Scheeßel: Nachdem sich das Wetter in der Nacht zum Sonntag wieder beruhigt hat, kann zumindest der letzte Veranstaltungstag wie geplant stattfinden. "Das Veranstaltungsgelände öffnet um 11.30 Uhr", teilten die Organisatoren am Sonntagmorgen mit. Ab dem Nachmittag werden unter anderem die Wiener Kombo Wanda, die Hamburger Hip-Hop- und Electropunk-Formation Deichkind und die Techno-Urgesteine von Fraktus auf dem Festival erwartet.

Wie berichtet hatten heftige Unwetter und Regengüsse das Festival- und Camping-Gelände am Wochenende fast komplett unter Wasser gesetzt. Die ganze Nacht hindurch hatten die Organisatoren gemeinsam mit THW und Feuerwehr versucht, das Veranstaltungsgelände wieder herzurichten. Offenbar mit Erfolg. Die mehreren zehntausend Fans auf dem Gelände hoffen damit auf eine große Abschlussparty an diesem Sonntag. Verdient hätten sie es in jedem Fall, nachdem das Wetter den Festivalbetrieb am Sonnabend komplett lahmgelegt hatte.

Alle Konzerte am Sonnabend wurden abgesagt

Bereits am frühen Sonnabend hatte der Regen erneut eingesetzt - begleitet von Donner und Blitzen. Daraufhin wurde der Einlass auf das Festivalgelände immer wieder verschoben. Am Abend folgte dann die offizielle Absage der Veranstalter: "Mit sehr, sehr viel Bedauern, müssen wir Euch mitteilen, dass unser Veranstaltungsgelände die zusätzlichen Wassermaßen nicht bewältigen konnte." Alle Konzerte für den Abend wurden abgesagt.

Die mehreren zehntausend Fans machten das Beste aus der Situation. "Viele sind inzwischen abgereist", erzählt Timo R. aus Hamburg. "Aber die, die bleiben, sind entspannt und nehmen es mit Humor. Die Leute haben sich zum Teil schon Natur-Swimmingpools gebaut oder schwimmen mit der Luftmatratze auf dem Zeltplatz umher." Einige Fans machten sich zudem einen Spaß daraus, durch den Matsch zu toben und sich Schlamm-Kämpfe zu liefern.

Matsch-Alarm beim Hurricane Festival

Das Hurricane-Festival 2016 zog wieder Tausende Musik-Fans an. Sie mussten sich allerdings mit Unwettern und Schlamm herumschlagen. Der Samstag fiel für die Besucher des Hurricane Festivals buchstäblich ins Wasser.
Das Hurricane-Festival 2016 zog wieder Tausende Musik-Fans an. Sie mussten sich allerdings mit Unwettern und Schlamm herumschlagen. Der Samstag fiel für die Besucher des Hurricane Festivals buchstäblich ins Wasser. © Getty Images | Alexander Koerner
Niemand durfte auf das Konzertgelände.
Niemand durfte auf das Konzertgelände. © dpa | Sophia Kembowski
Das Festival musste aufgrund des Unwetters und der schweren Schäden auf dem Konzertgelände am Samstag abgesagt werden.
Das Festival musste aufgrund des Unwetters und der schweren Schäden auf dem Konzertgelände am Samstag abgesagt werden. © Getty Images | Alexander Koerner
THW und Feuerwehr pumpten über Nacht die Wassermassen auf dem Gelände ab.
THW und Feuerwehr pumpten über Nacht die Wassermassen auf dem Gelände ab. © Getty Images | Alexander Koerner
Ein Bagger schob den Schlamm so gut es geht zur Seite.
Ein Bagger schob den Schlamm so gut es geht zur Seite. © dpa | Sophia Kembowski
Am Sonntag konnte das Festival planmäßig starten.
Am Sonntag konnte das Festival planmäßig starten. © dpa | Sophia Kembowski
Auf dem Zeltplatz sah es matschig und extrem nass aus. Da lohnte sich das Schild „Achtung Rutschgefahr“.
Auf dem Zeltplatz sah es matschig und extrem nass aus. Da lohnte sich das Schild „Achtung Rutschgefahr“. © dpa | Sophia Kembowski
Ohne Gummistiefel war kein Durchkommen.
Ohne Gummistiefel war kein Durchkommen. © Getty Images | Alexander Koerner
Die meisten Besucher waren dennoch bester Stimmung ...
Die meisten Besucher waren dennoch bester Stimmung ... © Getty Images | Alexander Koerner
... und tobten durch den Schlamm.
... und tobten durch den Schlamm. © Getty Images | Alexander Koerner
So wie er hier.
So wie er hier. © dpa | Sophia Kembowski
Zum Glück gab’s Luftmatratzen.
Zum Glück gab’s Luftmatratzen. © Getty Images | Alexander Koerner
Viele Zelte waren durch die Regenfälle unbewohnbar geworden.
Viele Zelte waren durch die Regenfälle unbewohnbar geworden. © Getty Images | Alexander Koerner
Der Zeltplatz stand zum Teil unter Wasser.
Der Zeltplatz stand zum Teil unter Wasser. © dpa | Sophia Kembowski
Es war auch besonders matschig.
Es war auch besonders matschig. © Birgit Reuther | Birgit Reuther
Die meisten Besucher machten dennoch das Beste aus der Situation.
Die meisten Besucher machten dennoch das Beste aus der Situation. © dpa | Sophia Kembowski
Und holten den farbenfrohen Rock aus dem Koffer.
Und holten den farbenfrohen Rock aus dem Koffer. © Getty Images | Alexander Koerner
Bei den schweren Unwettern, die vor allem in der Nacht wüteten, ...
Bei den schweren Unwettern, die vor allem in der Nacht wüteten, ... © Getty Images | Alexander Koerner
... wurde niemand verletzt.
... wurde niemand verletzt. © dpa | Sophia Kembowski
Allerdings wurden einige Zelte und Pavillons zerstört.
Allerdings wurden einige Zelte und Pavillons zerstört. © dpa | Sophia Kembowski
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Veranstaltungsgelände auch am Freitag geräumt

Bereits am Donnerstag gab es heftige Gewitter
Bereits am Donnerstag gab es heftige Gewitter © dpa

Zuvor musste das Festivalgelände schon am Freitag vorübergehend evakuiert werden. Nachdem gegen 17 Uhr Gewitterzellen anrückten, fiel gegen 18 Uhr die Entscheidung, das Gelände aus Sicherheitsgründen vorübergehend zu evakuieren. Die Festivalmacher in Scheeßel riefen zu Rücksicht und Hilfe auf. „Bitte verlasst das Veranstaltungsgelände zu euren Fahrzeugen und nehmt andere Besucher in euren Fahrzeugen auf. Bleibt ruhig und achtet auf eure Mitmenschen.“ Um 20.30 Uhr wurde die Veranstaltung wieder fortgesetzt, so dass auch der Auftritt der Headliner Rammstein problemlos über die Bühne gehen konnte.

Ganz so glimpflich ging es beim Schwester-Festival, dem Southside im baden-württembergischen im Landkreis Tuttlingen, nicht aus. Dort wurden am Freitagabend insgesamt 25 Musikfans verletzt. „Fünf von ihnen kamen ins Krankenhaus“, sagte ein Sprecher der Polizei. Um was für Verletzungen es sich handelte, konnte er am Sonnabend nicht sagen. Die Veranstaltung wurde daraufhin abgesagt. Die Sicherheit auf dem Gelände könne nicht mehr gewährleistet werden, teilten die Veranstalter mit. Die Besucher wurden aufgefordert, die Heimreise anzutreten.