Hamburg. Vereinbarungen in Nordrhein-Westfalen werden für Norddeutschland übernommen. Für die Gewerkschaft waren die Warnstreiks entscheidend.

Auch die 140.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Norddeutschland erhalten ab Juli 2,8 Prozent mehr Geld. In ihrer vierten Verhandlungsrunde übernahmen die IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband Nordmetall am Donnerstag in Hamburg den Abschluss, den die Tarifparteien zuvor in Nordrhein-Westfalen ausgehandelt hatten.

Für die Monate April bis Juni erhalten die Metallarbeitnehmer eine Einmalzahlung von 150 Euro, die aber in wirtschaftlich schwachen Betrieben mit Zustimmung der IG Metall auch gekürzt oder gestrichen werden kann. Im April des nächsten Jahres folgt eine weitere Erhöhung um 2,0 Prozent, die um bis zu drei Monate nach hinten geschoben werden kann.

Gewerkschaft: Warnstreiks hatten Erfolg

„Jetzt haben unsere Mitgliedsfirmen Planungssicherheit für das ganze Jahr 2017“, sagte Nordmetall-Präsident Thomas Lambusch. Aber auch die Arbeitnehmer könnten zufrieden sein, denn sie erhielten ein deutliches Reallohnplus.

Die Differenzierungsklausel sei ein Vertrauensvorschuss an die IG Metall, die den Regelungen vor Ort zustimmen müsse. „Wir erwarten, dass die Gewerkschaft den Unternehmen in wirtschaftlich schwieriger Lage die vereinbarte Marscherleichterung nun auch schnell und unbürokratisch gewährt“, sagte Lambusch.

Die IG Metall Küste hob hervor, dass der Abschluss nur unter Druck zustande gekommen sei. „Erst die kraftvollen Warnstreiks und die intensiven Vorbereitungen auf die 24-Stunden-Streiks haben für Bewegung bei den Arbeitgebern gesorgt“, sagte Bezirksleiter Meinhard Geiken. Der Abschluss gilt in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen.