Kiel. Hamburg und Berlin wollen die Olympischen Spiele 2024. Um die Segelwettbewerbe buhlen gleich drei Regatta-Standorte.

Am 21. März fällt die Entscheidung, ob Berlin oder Hamburg für Deutschland in das Bewerbungsrennen für die Olympischen Spiele 2024 ziehen wird. Drei Städte an der Ostsee wollen die olympischen Segelregatten austragen und rühren kräftig die Werbetrommel. Was spricht für die Standorte?

KIEL

Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt nennt sich nicht umsonst „Sailing City“. Kiel veranstaltet jährlich mit der Kieler Woche die weltgrößte Segelveranstaltung. „Die unbestreitbare Qualität des Segelstandorts mit hohem internationalen Ansehen und die große Begeisterung der Kieler gehören zu unseren wichtigsten Argumenten“, sagt Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Zudem gebe es große Unterstützung durch deutsche Segler. „Wenn die Segler entscheiden würden, wäre Kiel ihre Wahl“, betont Kämpfer. Die Landeshauptstadt hat außerdem Erfahrung mit olympischen Segelregatten. 1936 und 1972 wurden diese Wettkämpfe hier ausgetragen. Die Stadt ist eigenen Angaben zufolge zudem „in der einmaligen Lage, gleich zwei potenzielle Zentren für olympische Segelregatten zu haben“.

LÜBECK

„Lübeck-Travemünde bietet optimale Bedingungen für olympisches Segeln, denn die komplette Segelinfrastruktur ist durch die Travemünder Woche bereits vorhanden“, sagt der persönliche Referent von Bürgermeister Bernd Saxe, Oliver Groth. Im Vergleich zur Travemünder Woche mit rund 1000 Booten und bis zu 3000 Aktiven seien olympische Segelwettbewerbe mit 300 Booten und rund 6000 Seglern geradezu ein Klacks. Die wirtschaftliche Nachnutzung der Anlagen sei schon heute geklärt. Als Beispiel nannte er das privat finanzierte Feriendorf auf dem Priwall, das als olympisches Dorf genutzt werden könnte. „Das stärkste Argument ist jedoch das Segelrevier in Sichtweite des Strandes. Das ist einmalig in Deutschland.“

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Olympische Segelwettbewerbe auf der Ostsee vor Warnemünde sind einer Machbarkeitsstudie zufolge gut zu realisieren. Die Wettbewerbe könnten mehrere Kilometer westlich und östlich der Hafenzufahrt ausgetragen werden, das ermöglicht kurze Wege und gute Bedingungen auch für Zuschauer. Die Flächen für Segelboote und technische Ausrüstungen würden auf der sogenannten Mittelmole ausgewiesen, im direkt angrenzenden Bereich könnte das olympische Dorf entstehen. Die Kosten für Olympia lägen bei insgesamt 32 Millionen Euro. „Durch die großen, alljährlich stattfindenden Segelsportereignisse sind wir gut auf Olympia vorbereiten“, sagt Oberbürgermeister Roland Methling. Von Vorteil seien auch die Erfahrungen aus den Bewerbungen um Olympia 2000 und 2012.