Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Meyer will mit einem Aktionsprogramm Ökolandbau die Förderung für die Biobauern weiter ausbauen. Bisherige Hilfe zeigt wenig Erfolg.

Hannover. Bio bleibt Trumpf: Niedersachsen will mit einem Aktionsprogramm Ökolandbau die Förderung für die Biobauern weiter ausbauen. Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) hat dem vom Fachbeirat für den Ökolandbau geforderten Programm am Donnerstag seine Unterstützung zugesagt. Es soll Hilfen für die Branche bündeln und aufstocken.

Die vom Land kräftig erhöhte Förderung für Biobauern hat der ökologischen Landwirtschaft noch keinen neuen Schub gegeben. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche erhöhte sich 2013 im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig auf rund 75.000 Hektar, die Zahl der Biobetriebe sank von 1421 auf 1392. In keinem anderen Bundesland ist die Landwirtschaft ein so wichtiger Wirtschaftsfaktor wie in Niedersachsen. Ausgerechnet aber bei den Biobauern hinkt Niedersachsen noch hinterher. „Bei den Bioprämien ist Niedersachsen unter Rot-Grün bereits Spitzenreiter geworden, wir werden weitere Akzente für eine nachhaltige und umweltverträgliche Landwirtschaft setzen“, sagte Meyer.

Bereits nach Antritt der Landesregierung von SPD und Grünen vor etwas mehr als einem Jahr hatte Meyer die Förderung aufgestockt – ohne Erfolg. Dabei ist der Umsatz der Biobranche bundesweit 2013 um 7,2Prozent gestiegen, die heimische Bioproduktion stagnierte dagegen.

Biobauern haben es in Niedersachsen wohl weiterhin schwer

Viele Bioprodukte kommen aus dem Ausland. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Meyer ist dennoch von den Chancen der Branche überzeugt: „Die Biomöhren und das Biogetreide können wir auch selbst produzieren“, so Meyer. Der Markt sei vorhanden, nun gehe es darum, entsprechende Angebote zu schaffen. Der Grünen-Politiker glaubt, dass eine weitere Aufstockung der Hilfen für eine positive Entwicklung sorgen wird.

Tatsächlich dürften es Biolandwirte auch künftig im Flächenland Niedersachsen besonders schwerhaben. Denn in keinem anderen deutschen Bundesland stehen so viele Biogasanlagen, die vornehmlich mit Mais betrieben werden. Zusammen mit der Intensivtierhaltung, vor allem im Nordwesten des Landes, führt dies zu besonders hohen Preisen für Ackerland.

In der nordwestlichen Region Niedersachsens ist der Anteil der Biohöfe so auch noch einmal deutlich geringer als zum Beispiel in der Region rund um Lüneburg.