Die Lagerräume des beliebten Restaurants liegen direkt auf dem Sand und wurden von dem Sturm vollständig zerstört. „Auf Sylt gibt es keine einzige Strandtreppe mehr“, sagt der Besitzer.

Sylt. Das Wonnemeyer auf Sylt kämpft anderthalb Wochen nach „Xaver“ immer noch gegen die Folgen der schweren Sturmflut an. Das Unwetter hatte Schäden an den Lagerräumen hinterlassen. Am Montag begannen Arbeiter damit, neue Balken einzuziehen. Die Lagerräume liegen direkt auf dem Sand, darüber ist auf einer Art Plattform die Restaurantebene. Diese sei zum Glück nicht betroffen, sagt Rüdiger Wonnemeyer. Der Betrieb laufe weiter.

„Auf Sylt gibt es keine einzige Strandtreppe mehr“, erzählt der Besitzer. Seit 18 Jahren führt er das Restaurant, doch ein so heftiges Unwetter wie bei Sturmtief „Xaver“ hat er noch nie erlebt. Über eine Webcam verfolgte er das Geschehen in der Nacht. „Das war die sicherste Variante. Besser als vor Ort zu sein“, sagt der Gastronom.

Seiner direkten Lage am Strand verdankt das beliebte Restaurant regelmäßige zahlreiche Besucher. Bis Weihnachten sollen die Reparaturarbeiten fertig sein. „Gegen alles, was der Wind weggeweht hat, sind wir versichert. Gegen alles andere nicht“, sagt Wonnemeyer. In welche Höhe die Kosten am Ende ausfallen, ist noch unklar.

Dünen auf 21 Kilometer Länge weggebrochen

Auf der ganzen Insel sind die Reparaturmaßnahmen und Schadensermittlungen in vollem Gange. Nach Angaben des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN) haben die drei Sturmfluten am 5. Dezember an 57 Prozent der Westküste Vordünenabbrüche verursacht. Die betroffene Strecke betrage insgesamt 21 Kilometer. Auf einer Strecke von vier Kilometern seien zudem Randdünen abgebrochen.

An der Westküste der Hörnum-Odde gab es Verluste von bis zu 40 Metern. Rekordwerte erreichte laut LKN der Seegang auf Sylt. Mit sechs Metern war es der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 1987.

Nach Angaben der Versicherung Provinzial hat „Xaver“ im Norden und Nordosten bei weitem nicht so viele Schäden angerichtet wie Vorgänger „Christian“ Ende Oktober. Für ihr Geschäftsgebiet in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gab die Provinzial Nord Brandkasse die Gesamtsumme mit 15 bis 20 Millionen Euro an. „Christian“ schlug dagegen mit rund 80 Millionen Euro zu Buche.

„Xaver“ löste 15.000 bis 20.000 Schadensmeldungen aus, die allermeisten davon in Schleswig-Holstein. In Mecklenburg-Vorpommern wurden der Provinzial nur einige hundert Fälle gemeldet.