Eröffnung erst im nächsten Jahr. „Xaver“ hat in Tangstedt ganze Arbeit geleistet. Trotz der widrigen Wetterbedingungen soll hier eine der schönsten Golfanlagen in Deutschland entstehen.
Tangstedt. Die Fenster des provisorischen Clubhauses sind verriegelt, der Parkplatz steht unter Wasser. Schneematsch und Regenpfützen, so weit man blicken kann. Die Schaufelbagger haben ihre Arbeit eingestellt. Land unter auf der Baustelle des Golfclubs Hamburg-Oberalster.
Das Orkantief „Xaver“, das in den vergangenen Tagen über Schleswig-Holstein hinwegfegte, hat auch auf dem 106 Hektar großen Gelände am Bäckerbarg in Tangstedt ganze Arbeit geleistet.
Der Zeitplan für den Bau der hochmodernen 18-Löcher-Anlage ist schon seit einiger Zeit arg durcheinander geraten. Jetzt geht nichts mehr. „Durch den starken Regen und die lange Trockenperiode bedingt hängt die Baufirma zwei Monate hinter dem Zeitplan zurück“, sagt Bauherr Barry Rookledge. „Der völlig durchtränkte Boden lässt sich nicht mehr bearbeiten. Der Wunsch, dass neun Löcher schon in diesem Jahr grün werden, war nicht mehr zu realisieren. Sie werden erst Ende Mai 2014 fertig sein, die zweiten neun Löcher voraussichtlich Ende Juli 2014.“
Um möglichen Mitgliedern die Unsicherheit zu nehmen, unter Umständen schon Beiträge für die Anlage bezahlen zu müssen, die anfangs noch nicht bespielbar ist, beschloss der Clubvorstand, für das Jahr 2014 keinen Beitrag zu erheben, auch nicht anteilig. Die Laufzeit der Mitgliedschaft für die vereinbarte Spielrechtsdauer beginnt somit erst am 1. Januar 2015. Die Golfanlage kann damit von den neuen Mitgliedern – es gibt bisher knapp 100 von den zur Kostendeckung notwendigen 800 Mitgliedern — kostenfrei bespielt werden. „Bis zum Jahr 2016 werden wir diese Zahl erreicht haben“, glaubt Barry Rookledge.
Golfplatz-Architekt David Krause meldet unterdessen weitere Neuigkeiten: Heideflächen, die einen großen Teil der Rough-Flächen bilden, wurden auf mehr als 20 Hektar vergrößert und werden bis Februar nächsten Jahres eingesät; der ausgehobene See vor dem provisorischen Clubhaus hatte bisher eine Größe von 12.000 Quadratmetern. Im Uferbereich wurde er um eine Flachwasserzone von 2000 Quadratmetern erweitert; zwischen den Bahnen 8 und 9 sowie 17 und 18 entsteht ein drei Hektar großes Moorbiotop. Der Verbindungsweg wird hier aus ehemaligen Bahnschwellen geschaffen, der auf Stelzen über das Moor führt.
Am Rand des Geländes entsteht aus ausgebautem Moor eine ausgedehnte Hügelkette, die mit Besen-, Glocken- oder Moorheide bepflanzt wird. David Krause: „Alle Spielbereiche — Abschläge, Fairways, Grüns werden ausschließlich mit der Rasensorte Festuca eingesät“, sagt Golfplatz-Archtitekt David Krause. „Diese keimt und wächst zwar langsamer als andere Sorten, bietet dafür aber im eingewachsenen Zustand optimale Pflege- und somit perfekte Spielmöglichkeiten.“
„Hier wird viel Geld in die Hand genommen, um Außergewöhnliches zu schaffen“, sagt Bauherr Rookledge. Er trägt die Bürde der Gesamtkosten von knapp zehn Millionen Euro zusammen mit einem 50:50-Partner.
„Erfolg ist, wenn eine Mannschaft gut zusammengearbeitet hat“, sagt Golfplatz-Architekt David Krause. „Trotz der widrigen Wetterbedingungen: Wir sind weiter auf dem besten Wege, einen der schönsten Golfanlagen in Deutschland zu bauen.“