Die Seehundstation in Friedrichskoog hat die ersten jungen Seehunde des Jahres in die freie Wildbahn entlassen. Sie hatten sich genügend Speck angefuttert.

Friedrichskoog. Die Seehundstation Friedrichskoog im Kreis Dithmarschen hat am Donnerstag die ersten „Heuler“ dieser Saison ausgewildert. Insgesamt fünf Jungtiere hatten sich genug Speck für ein selbstständiges Leben im Wattenmeer angefressen, sagte Stationleiterin Tanja Rosenberger. Die Heuler haben das Mindestgewicht von 25 Kilogramm erreicht und vom Tierarzt die notwendigen Gesundheitszeugnisse bekommen. Ein Kutter brachte die jungen Raubtiere in die Nähe der Nordseeinsel Trischen.

Insgesamt wurden in diesem Jahr in Friedrichskoog 170 ehemalige „Heuler“ erfolgreich aufgenommen – also Jungtiere, die im Wattenmeer von ihren Müttern getrennt wurden. Das sei ein neuer Rekord, der bei der Bestandsentwicklung und der Geburtenrate der letzten Jahre zu erwarten war, sagte Rosenberger.

Im gesamten Wattenmeer leben rund 20 000 Seehunde, davon ein Drittel vor der Küste Schleswig-Holsteins. Die Seehundstation Friedrichskoog ist nach einem internationalen Abkommen in Schleswig-Holstein die einzige berechtigte Aufnahmestelle für Seehund-Waisen und für Kegelrobbenbabys.