Der Hafen soll weiter erneuert und ausgebaut werden. HPA plant neue Verkehrslenkung, fünf Brücken sowie einen Schleusenneubau.

Hamburg. Die Hamburg Port Authority (HPA) will in diesem Jahr 250 Millionen Euro in den Hamburger Hafen investieren. „Wir werden den Hafen auch 2013 erneuern und weiter ausbauen und wollen die Schlagzahl erhöhen“, sagte der HPA-Chef Jens Meier bei der Vorstellung des Jahresprogramms am Dienstag. Vor allem die direkte Erreichbarkeit der Terminals und der Umschlagsanlagen per Bahn und LKW stehe dabei im Fokus.

Neben der Erweiterung der Einfahrt für Schiffe in den Vorhafen ist unter anderem eine völlig neue Verkehrslenkung vor dem Containerterminal Burchardkai geplant. An- und abfahrende Lkw sollen dort künftig über ein Einbahnstraßensystem voneinander entflechtet und in einer Art Kreisverkehr an den Burchardkai und davon weg geführt werden. Dazu sollen fünf neue Brücken sowie ein Schleusenneubau entstehen. Rund 100 Millionen Euro will die HPA dafür investieren.

Wie HPA-Chef Meier versprach sollen diesem Jahr auch endlich die konkreten Planungen für ein Landstromterminal für Großschiffe in Altona aufgenommen werden. Eine Planungsgruppe sei bereits eingerichtet. Wenn alles zügig läuft können dann bereits 2015 die ersten Kreuzfahrtschiffe in Altona mit Landstrom versorgt werden“, sagte der Hafenchef.

In dem Jahr wird der Hafen zudem Gastgeber der Welthafenkonferenz. „Wir wollen die Veranstaltung dazu nutzen uns auch als Welthafen zu präsentieren“, sagte Meier.

Weitere Bauprojekte werden fortgeführt. So soll in diesem Jahr die Retheklappbrücke eingesetzt werden. Für eine neue Bahnbrücke am Kattwyk und die Westerweiterung des Containerterminals Eurogate werden in den kommenden Wochen die Genehmigungen erwartet.

Unklar ist wie der Hafenausbau weiter finanziert wird. Am Rande der Pressekonferenz wurde bekannt, dass der Hafen möglicherweise schon im kommenden Jahr frisches Geld aus dem Hamburger Haushalt braucht. „Wir rechnen damit, dass die Erlöse aus dem Börsengang der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) 2014 auslaufen. Dann braucht der Hafen Haushaltsmittel“, bestätigte der Sprecher der HPA, Alexander Schwertner. Gerechnet werde mit Steuermitteln in Höhe von 91 Millionen Euro. Zuetzt hatte es geheißen, dass die rund eine Milliarde Euro, die beim Aktienverkauf der HHLA in die Stadt geflossen sind noch bis 2015 reichen könnten. „Wenn alle Projekte zügig laufen wie erwartet, wird das Geld im Lauf des Jahres 2014 alle sein“, so Schwertner. Klar ist aber, dass die Stadt einspringt: Der Senat hatte bereits bei der Aufstellung des Haushalts angekündigt künftig bis zu 100 Millionen Euro jährlich für Hafeninvestitionen bereitstellen zu wollen.

Der hafenpolitische Sprecher der Grünen Anjes Tjarks warf dem Senat unterdessen vor, die Potenziale des Hafens zur Finanzierung nicht voll zu nutzen. Während die Hafenverwaltungen der Konkurrenzhäfen in Rotterdam und Antwerpen Gewinne erwirtschafteten, würde die HPA ohne die Mittel aus der HHLA-Milliarde Verluste machen. Tjarks forderte, dass Mieten und Pachten im Hafen erhöht werden müssen. Und die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Karin Prien forderte den Senat dazu auf, ein Konzept für die langfristige Finanzierung des Hafens vorzulegen.