Zehn Jahre dauerten Planung und Bau. Am Dienstag nahm Merkel die 380-Kilovolt-Leitung zwischen Schwerin und Hamburg in Betrieb.

Schwerin/Kiel. In Schwerin wird an diesem Dienstag eine große Lücke im deutsch-deutschen Stromnetz geschlossen und zugleich ein großer Schritt in Richtung Energiewende getan. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt im Umspannwerk Schwerin-Görries die „Windsammelschiene“ in Betrieb, eine 380-Kilovolt- Höchstspannungsleitung, die Windstrom aus dem Nordosten in den Raum Hamburg transportieren soll, um so auch die Stilllegung der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel aufzufangen.

Merkel sagte bei der Inbetriebnahme, die neue Leitung stehe „symbolisch für vieles, was noch geschafft werden muss in unserem Land“. Zum Gelingen der Energiewende müssten noch Tausende Kilometer an neuen Stromleitungen gebaut werden. Für die sogenannte Nordleitung wurden nach Angaben des Betreibers 50Hertz insgesamt 93 Millionen Euro investiert.

Die Trasse gilt als wichtiger Baustein für die Energiewende: Über den Knotenpunkt am Atomkraftwerk Krümmel soll der Strom in den Großraum Hamburg sowie darüber hinaus nach Süden geleitet werden. Dort sitzen die großen Verbraucher.

Zehn Jahre war für die 88 Kilometer lange Windsammelschiene geplant und gebaut worden. Während die Trasse von Schwerin bis zur Landesgrenze bereits 2010 stand, kam für das 19 Kilometer lange Teilstück in Schleswig-Holstein der Planfeststellungsbeschluss erst im April 2012. Die Verfahren in Schleswig-Holstein hatten sich aus verschiedenen Gründen hingezogen.