Es gab seit 2008 fast 500 private Einwendungen gegen die geplante Stromtrasse. Jetzt soll die 19 Kilometer lange Leitung gebaut werden.
Kiel. Der Bau einer Hochspannungsleitung durch den Sachsenwald bei Hamburg kann nach jahrelanger Verzögerung beginnen. Der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr erließ den Planfeststellungsbeschluss für den letzten Abschnitt der 380-Kilovolt-Leitung vom schleswig-holsteinischen Geesthacht nach Schwerin-Görries, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag in Kiel mitteilte.
„Damit können ab sofort die Bagger rollen“, sagte Minister Jost de Jager (CDU). Die 19 Kilometer lange Freileitung läuft zum Teil durch den Sachsenwald und wird im Bereich Büchen an die bereits bestehende, rund 50 Kilometer lange Leitung durch Westmecklenburg angeschlossen.
+++ Rekommunalisierung auch mit Risiken verbunden +++
Die Stromtrasse hat als sogenannte Windsammelschiene große Bedeutung für den Ausgleich der Schwankungen im Netz, die durch Windstromeinspeisungen an Nord- und Ostsee hervorgerufen werden. Die Schließung der Lücke durch den Sachsenwald hatte sich über Jahre verzögert. Gegen den Leitungsbau waren fast 500 Privateinwendungen seit Beginn des Anhörungsverfahrens im April 2008 eingereicht worden.
Es gab außerdem insgesamt etwa 65 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange sowie von Naturschutzverbänden. Der Planfeststellungsbeschluss umfasst 403 Seiten und wird zusammen mit dem festgestellten Plan, der 31 Ordner umfasst, in der Zeit vom 15. Mai bis einschließlich 29. Mai 2012 öffentlich ausgelegt.
Mit Material von dpa