Beim „Blitz-Marathon“ beteiligen sich neben NRW auch Niedersachsen und Holland. Laserpistolen und Radargeräte sollen die Raser bremsen.

Münster. Die Neuauflage des „Blitz“-Marathons gegen Tempo-Sünder im Straßenverkehr an diesem Mittwoch geht erstmals über NRW hinaus. Gemeinsam gehen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und die Niederlande 24 Stunden lang gegen Raser vor. Innenminister Ralf Jäger (SPD) stellte mit seinem Amtskollegen aus Niedersachsen, Uwe Schünemann (CDU), und dem Leiter der niederländischen Autobahnpolizei, Fokko Klok, das Projekt am Montag in Münster vor.

Am 24. Oktober seien mehrere tausend Polizisten ab 6.00 Uhr morgens an etwa 4000 Kontrollstellen im Einsatz. In NRW wird bei der Aktion an 3335 Stellen kontrolliert. 1259 davon gehen auf Vorschläge von Bürgern zurück. „Rasen hört nicht an Ländergrenzen auf. Überall ist zu hohe Geschwindigkeit der Killer Nummer eins“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) in Münster.

Bis Ende September starben 15,4 Prozent weniger Menschen auf NRW-Straßen als im Vorjahreszeitraum. Das sind 73 Tote weniger. Auch die Zahl der Schwerverletzten sank nach Angaben des Innenministeriums NRW um 682 oder 6,6 Prozent. „Statistisch lässt sich nicht belegen, welchen Anteil die verstärkten Polizeikontrollen an diesen Zahlen haben. Aber ich bin davon überzeugt, dass die öffentliche Diskussion um den „Blitz“-Marathon einen wichtigen Beitrag dazu beigetragen haben“, sagte Jäger.

Niedersachsens Innenminister Schünemann kämpft besonders gegen den Unfalltod auf Landstraßen. In seinem Land ist die Zahl der Verkehrstoten in den ersten drei Quartalen mit Minus elf Prozent ebenfalls rückläufig. Die Zahl der Schwerverletzten aber stieg weiter an. „70 Prozent der schweren Unfälle registrieren wir auf Landstraßen wegen zu hoher Geschwindigkeit. Deshalb werden wir auch zukünftig auf das Problem hinweisen und weiter kontrollieren“, sagte Schünemann.

Die niederländische Autobahnpolizei werde am Mittwoch ebenfalls vermehrt kontrollieren, kündigte deren Leiter Klok an. Allerdings stehen die Autofahrer in den Niederlanden seit dem 1. September ohnehin unter besonderer Beobachtung. Die Höchstgeschwindigkeit war von 120 auf 130 Stundenkilometer angehoben worden, um eine europaweite Anpassung zu erreichen.