Agrarminister Till Backhaus hat beim “Anpflücken“ in Rostock den Startschuss für die Apfelsaison gegeben. Anbauer erwarten gute Ernte.
Rostock. Die Apfelsaison ist in Meckenburg-Vorpommern offiziell eröffnet. Agrarminister Till Backhaus (SPD) gab am Donnerstag in der Rostocker Obst GmbH den Startschuss zum „Anpflücken“ der Früchte. Die Anbauer erwarten diesmal eine gute Ernte. Im Nordosten bauen 35 Betriebe auf mehr als 1500 Hektar Äpfel an. 87 Prozent der Äpfel gehen in die Verarbeitung zu Säften, Apfelmus oder Kindernahrung. Äpfel sind die wichtigste und auch die beliebteste Obstart in Mecklenburg-Vorpommern. Pro Kopf werden in Deutschland im Jahr durchschnittlich 18 Kilogramm verspeist. Weltweit rangieren Äpfel mit einer Jahresernte von 70 Millionen Tonnen hinter Bananen und Zitrusfrüchten an vierter Stelle.
+++ Die Apfelernte im Alten Land wird richtig gut +++
Deutschland ist laut Backhaus zwar „Fruchtsaftweltmeister“ mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von durchschnittlich 35,1 Litern pro Jahr. Apfelsaft wird mit 12,9 Litern sogar am meisten getrunken. Dennoch wurde Donnerstag bekannt, dass die Elmenhorster Fruchtsaftgetränke GmbH in Rostock zahlungsunfähig ist und einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hat. 75 Mitarbeiter sollen betroffen sein. Das Unternehmen produziert vor allem Apfelsaft und baut die Äpfel zum Teil auf eigenen Plantagen an. Größter Apfelanbauer und Safthersteller im Nordosten ist Fruchtquell Dodow im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 700 Hektar Anbaufläche.
+++ Das Geld hängt an den Bäumen +++
In Mecklenburg-Vorpommern produziertes Obst und Gemüse ist nach den Worten von Backhaus in der Qualität sicher und unbedenklich. Das Landwirtschaftsministerium fördere die umweltschonende Produktion. Dafür seien im Vorjahr rund 700 000 Euro Fördermittel an 17 Betriebe ausgezahlt worden.
Seit 2009 läuft im Land ein „Schulobstprogramm“. Damit solle bereits im Kindesalter das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung geschaffen werden, sagte der Minister. Für das gesamte Programm stehen für drei Schuljahre bis 2013 rund 483 000 Euro Landesmittel zur Verfügung. Zum Programm gehört unter anderem eine wöchentliche „Apfelkiste“ für die Grund- und Förderschulen und die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen durch Schüler in Schullandheimen.
(dpa)