Die Industrie- und Handelskammern versprechen Zulieferern der Werften Unterstützung durch Information, Mediation und Beratung.
Neubrandenburg. Nach der Insolvenz der P+S-Werften bieten die Industrie- und Handelskammern in Mitleidenschaft gezogenen Zulieferern und Dienstleistern Hilfe an. Dabei gehe es um die Durchsetzung offener Forderungen im Insolvenzverfahren, um Möglichkeiten der Bündelung verschiedener Anspruchsteller und um die Vermeidung von Liquiditätsengpässen.
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Mittleren und kleinen Unternehmen, die überwiegend an die P+S-Werften lieferten und nun existenzielle Schwierigkeiten hätten, versprechen die IHKs schnelle Unterstützung durch Information, Mediation und Beratung. Auch bei der Umsetzung erforderlicher Schritte sollen die Firmen begleitet werden, etwa bei der Inanspruchnahme von Fördermitteln, Krediten und sonstigen Liquiditätshilfen.
Wenn erforderlich, werde ein Runder Tisch für die Betroffenen gebildet, teilten die Hauptgeschäftsführer der IHKs, Torsten Haasch, Andreas Sturmowski und Siegbert Eisenach, mit. Bereits bei der Insolvenz der Wadan-Werft 2009 hatten die IHKs betroffene Unternehmen unterstützt.
Nach Bekanntwerden des Übergewichts der von den P+S-Werften gebauten Scandlines-Fähren sieht sich die Reederei derweil in ihren Befürchtungen bestätigt. „Da wir nun Klarheit über diesen wichtigen Aspekt haben, warten wir auf weitere Informationen der Werft darüber, welche Lösungsansätze es für dieses gravierende Problem geben könnte“, sagte Scandlines-Geschäftsführer Søren Poulsgaard Jensen am Dienstag. Allerdings sei es für Spekulationen über mögliche Szenarien momentan zu früh. Eine Sprecherin des Insolvenzverwalters Berthold Brinkmann wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.
Messungen an der Ostseefähre „Berlin“ in der vergangenen Woche hatten ein Übergewicht von knapp 200 Tonnen ergeben. Scandlines befürchtet, dass die Fähren wegen des höheren Tiefganges nicht wie geplant auf der Linie Rostock-Gedser eingesetzt werden können. 200 Tonnen entsprechen dem Gewicht von 143 VW-Golf VI.
Die P+S-Werften in Stralsund und Wolgast hatten vergangene Woche Insolvenz angemeldet. Rund 1800 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums war am Dienstag ein Mitglied der Geschäftsführung der Rendsburger Nobiskrug-Werft zu Gesprächen in Schwerin, um über die Zukunft der P+S-Werften zu sprechen. Die Nobiskrug-Werft gehört zu dem arabischen Schiffbauer Abu Dhabi Mar (ADM), der an einer Übernahme beider Standorte der P+S-Werften interessiert sein soll. „Wir freuen uns, dass Interessenten da sind“, sagte der Sprecher. Details wurden nicht genannt. Am Montag hatte auch die in Rostock beheimatete Werft Tamsen Maritim ihr Interesse an der Übernahme der Peene-Werft in Wolgast angemeldet.