Im Juni hatte das Landeskriminalamt Beweise für ein Betrugsverfahren gegen den Anführer des Rockerclubs in Schwerin gesucht.

Schwerin. Der Rocker-Club "Hells Angels MC Schwerin“ hat sich aufgelöst. Das bestätigte Rudolf Triller, ein Sprecher der Hells Angels in Deutschland, am Dienstag. Auf der Internetseite des Clubs heißt es nur noch "HAMC Schwerin closed“ (Hells Angels MC Schwerin geschlossen). Den Club gebe es seit vergangener Woche nicht mehr, sagte Triller.

Im Juni hatte das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern 15 Objekte der Hells Angels in Mecklenburg-Vorpommern und Lüneburg (Niedersachsen) durchsucht. Die Beamten suchten Beweise für ein Betrugsverfahren. Hauptverdächtiger sei der Anführer der Hells Angels MC Schwerin, hatte das LKA mitgeteilt.

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Die Fahnder haben den Verdacht, dass ein Darlehen über 299.000 Euro für den Kauf einer Hallenanlage in Tempzin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erschlichen wurde. Der Kauf soll 2008 über Strohmänner erfolgt sein. Für den Kredit seien Mietverträge gefälscht, beim Kapitalnachweis sei getäuscht worden. Die beschlagnahmten Unterlagen werden noch ausgewertet.

Triller sagte, er sehe keinen Zusammenhang zwischen der Auflösung des MC Schwerin und der Durchsuchungsaktion. Einen anderen Grund nannte er aber auch nicht.

Das Rocker-Milieu fällt immer wieder durch Gewalt und Kriminalität auf. Erst am vergangenen Wochenende waren zwei Mitglieder der Rockervereinigung "Bandidos“ im Rostocker Hafen mit einem Kilo Sprengstoff im Gepäck festgenommen worden. "Bandidos“ und "Hells Angels“ konkurrieren miteinander.

(dpa/abendblatt.de)