Polizei warnt Urlauber und Einwohner vor Gefahren. Aufgrund der feuchten Wetterlage kommt es derzeit immer wieder zu Abbrüchen.

Sassnitz. Innerhalb weniger Tage ist es an Rügens Steilküste erneut zu einem Abbruch von Kreide gekommen. Dieses Mal sei der Bereich der Wissower Klinken betroffen, teilte ein Polizeisprecher in Neubrandenburg mit. Menschen seien nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht betroffen. Der Abbruch ereignete sich um 14.16 Uhr. Die genaue Menge konnte zunächst nicht geschätzt werden, weil dichter Nebel die Sicht sehr einschränkte.

Erst am Montag waren am Kap Arkona mehrere Tausend Kubikmeter Kreide aus der 38 Meter hohen Steilküste gebrochen. Dabei wurde ein aus Nordbrandenburg stammendes Mädchen am Strand vermutlich verschüttet. Seine Mutter und Schwester wurden verletzt. Die in der Nacht zum Freitag unterbrochene Suche am Strand wurde wegen des gestiegenen Wasserpegels vorerst nicht fortgesetzt. Mit einer gemeinsamen Schweigeminute gedachten am Sonnabend mehr als 50 Besucher an Rügens Kap Arkona der vermissten Katharina.

Laut Wettervorhersage wird bis 1. Januar ein Pegelstand von 70 Zentimetern über dem Normalpegel bestehen bleiben. Aufgrund der feuchten Wetterlage kommt es laut Polizei immer wieder zu nicht vorhersehbaren kleineren, aber auch größeren Abbrüchen. Folglich weisen die Beamten die Urlauber und Einwohner auf der Insel Rügen nochmals ausdrücklich auf die Gefahren hin, die Spaziergänge unterhalb der Steilküsten in sich bergen. Die Polizei möchte, dass Warnungen und Absperrungen ernst genommen werden.

+++ Gedenken an die vermisste Katharina +++

+++ Hilfskräfte stellen Suche nach verschüttetem Mädchen ein +++

An den Wissower Klinken unmittelbar neben dem Königsstuhl im Nationalpark Jasmund brechen seit Jahren immer wieder zig Kubikmeter Kreide ab und stürzen auf den darunter liegenden Strand. Im Februar 2005 etwa lösten sich große Teile der Wissower Klinken von der Steilküste. Etwa 50.000 Kubikmeter Kreide fielen damals in Brocken auf den Strand. Rügen verlor damit eines seiner Wahrzeichen. Nahe der Wissower Klinken hatte es zuletzt im Sommer 2011 Abbrüche gegeben.