Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Gästeankünfte im August um 9,4 Prozent. Die Hotellerie war davon weniger betroffen.

Schwerin. Die Hotels und Campingplätze in Mecklenburg-Vorpommern haben im August 3,5 Prozent weniger Übernachtungen verbucht als im August 2009. Wie das Statistische Amt am Dienstag in Schwerin mitteilte, wurden 4,8 Millionen Übernachtungen gezählt. Die Zahl der Gästeankünfte betrug 990 000, das bedeutet ein Minus um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für die Zeit von Januar bis einschließlich August ergibt sich nach Angaben der Statistiker mit 20,7 Millionen Übernachtungen ein Rückgang um 2,5 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2009. Gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt 2008 stieg die Zahl der Übernachtungen jedoch um 1,4 Prozent.

Von dem Rückgang im August war die Hotellerie weniger betroffen. Mit 1,8 Millionen Übernachtungen betrug das Minus nur 0,9 Prozent. Die Betreiber von Ferienunterkünften kamen mit 1,6 Millionen Übernachtungen, was einem prozentualen Rückgang um 0,5 Prozent entspricht, noch glimpflicher davon. Sehr stark gebeutelt wurden dagegen die Campingplätze im Land, die mit einer Million Übernachtungen einen prozentualen Einbruch von 12,4 Prozent hinnehmen mussten.

Rügen und Hiddensee konnten im August zulegen, und zwar um 1,6 Prozent. Die Mecklenburgische Ostseeküste verbuchte ein leichtes Minus von 0,6 Prozent, stärkere Verluste mussten Vorpommern (-4,6 Prozent) sowie die Mecklenburgisches Schweiz und Seenplatte (-6,2 Prozent) hinnehmen. Mit einem Minus von 22,7 Prozent wurde Westmecklenburg am stärksten getroffen.

Der Tourismusverband bewertete die Übernachtungszahl für Juli und August von zusammen 10,5 Millionen als positiv. „Das ist eine sehr gute Summe“, sagte Verbandssprecher Tobias Woitendorf. Für den Rückgang im August sei – wie für das gute Ergebnis im Juli – in erster Linie das Wetter verantwortlich. Das ließe sich vor allem an der Zahl für das besonders wetterabhängige Camping ablesen. Erfreulich ist nach den Worten von Woitendorf die Entwicklung auf Rügen. Wegen Problemen mit dem Verkehr und der Reputation habe die Insel im Vorjahr noch ein Minus im Tourismus hinnehmen müssen.

Der Einbruch bei der Übernachtungszahl in Westmecklenburg und zum Teil auch an der Seenplatte erkläre sich mit der Bundesgartenschau, die im vergangenen Jahr sehr viele Gäste angelockt habe. 2009 sei darum ein „Ausnahmejahr“ gewesen. Der Tourismusverband geht davon aus, dass die Branche das Jahr mit einem Minus von 2 bis 3,5 Prozent abschließen wird. „Wenn man bedenkt, dass es das zweitbeste Jahr der Tourismusentwicklung ist, dann ist das nicht so schlecht, auch wenn wir uns gewünscht hätten, im 20. Jahr der Einheit noch eins draufzusetzen“, meinte Woitendorf.