Nach anderthalb Jahren Bauzeit geht der erste Strang der Pipeline zwischen Russland und Deutschland nächste Woche in Betrieb.

Lubmin. Nach anderthalb Jahren Bauzeit geht der erste Strang der Ostsee-Erdgas-Pipeline zwischen Russland und Deutschland in der kommenden Woche in Betrieb. Der russische Präsident Dimitri Medwedew wird zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und weiteren europäischen Spitzenpolitikern am 8. November am deutschen Anlandepunkt in Lubmin in einem symbolischen Akt den Gashahn aufdrehen. Die Inbetriebnahme der 1224 Kilometer langen, insgesamt 7,4 Milliarden Euro teuren Pipeline führt vor Ort zunächst nur zu geringen wirtschaftlichen Effekten. Für den Bau von Gaskraftwerken am ehemaligen Atomstandort am Greifswalder Bodden gibt es nach Angaben der potenziellen Investoren weiterhin keine Investitionsentscheidung.

Neben einer Genehmigung sei der Abschluss eines wirtschaftlich darstellbaren Gasliefervertrages Voraussetzung für den Bau eines Kraftwerks, sagte eine Sprecherin des Energiekonzerns EnBW. Diesen Vertrag gebe es bisher nicht. Am Anlandepunkt Lubmin schaffen Nord Stream und Wingas als Betreiber der Festlandleitungen mit Inbetriebnahme der Pipeline insgesamt zwölf Arbeitsplätze. Die Gemeinde Lubmin hofft allerdings langfristig auf Steuereinnahmen. Die deutsche Betriebstätte des Nord Stream-Konsortiums hat in Lubmin ihren Sitz. (dpa)