Matthias Bahner, Einzelabgeordneter der Piratenpartei, hat erst nach der Wahl seine frühere Mitgliedschaft in der NPD bekanntgegeben.

Rostock/Greifswald. Die Piratenpartei in Mecklenburg-Vorpommern hat derzeit starken Zulauf, aber ein Problem: Der einzige "Pirat“ in einem Kreistag, der Greifswalder Student Matthias Bahner, hat erst nach der Wahl seine frühere Mitgliedschaft in der rechtsextremen NPD bekanntgegeben. "Das ist menschlich nachvollziehbar, aber politisch ungeschickt“, sagte Michael Rudolph, Vorstandsvorsitzender der Piratenpartei im Nordosten, am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Darüber berichtete der Neubrandenburger "Nordkurier“ am selben Tag.

Bahner sitzt als Einzelabgeordneter im Kreistag Vorpommern-Greifswald, der sich am Montagabend in Pasewalk konstituierte. Der 27-Jährige gehörte nach seinen Angaben zwischen 2003 und 2004 der NPD an, was er selbst gegenüber der Piratenpartei als "Jugendsünde“ bezeichnet habe.

+++ Erfolg geht weiter: Piraten erreichen acht Prozent +++

"Wir werden das in der Partei diskutieren, auch auf dem nächsten Landesparteitag am 22. Oktober in Schwerin“, sagte Rudolph. "Wir geben solchen Leuten auch eine zweite Chance.“ Bahner, der auch als Beisitzer zum Landesvorstand gehört, sei bisher nicht durch rechtsextreme Äußerungen aufgefallen.

Die Landespartei distanziere sich ganz klar von den Rechtsextremen. "Wir haben mit ,Nazis raus – Piraten rein' zu den Wahlen geworben“, sagte Rudolph. "Wir sind schon 270 Mitglieder, die meisten rund um Rostock und Greifswald“, berichtete der Vorstandschef. Die Berlin-Wahl habe einen Schub von etwa 30 Prozent gebracht. (dpa)