Der aus Teterow stammende Marcel Geffe hatte beim Massaker auf der norwegischen Insel Utøya mehr als 20 Jugendlichen das Leben gerettet.
Berlin. Der "Retter von Utøya“ Marcel Gleffe aus Teterow ist am Dienstag in Berlin mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Beim Massaker in einem Jugendcamp auf der norwegischen Insel Utøya im Juli hatte er mehr als 20 Jugendliche, die schwimmend zu fliehen versuchten, mit seinem Boot aufgenommen und ihnen so das Leben gerettet. Gleffe, der im norwegischen Siggerund lebt, hatte am 22. Juli Urlaub auf einem Utøya gegenüberliegenden Campingplatz gemacht, als er plötzlich Schüsse hörte und Menschen sah, die in das kalte Wasser sprangen und wegschwammen.
"Herr Gleffe stand vor der Wahl, am sicheren Ufer passiv zu bleiben oder etwas zu unternehmen. Er entschied sich zum Handeln“, würdigte das Bundespräsidialamt in einer Mitteilung. Er habe bei der Rettungsaktion sein eigenes Leben riskiert und Leben gerettet.
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Zwei weitere Bürger aus Mecklenburg-Vorpommern wurden für ihr bürgerschaftliches Engagement von Bundespräsident Christian Wulff geehrt. Martina Ebert aus Anklam erhielt die Auszeichnung für ihr soziales Engagement in ihrer Heimatstadt, etwa bei der Gründung der Anklamer Tafel. Der Biologe Joachim Kleinke aus Bergen auf Rügen wurde für sein Mühen um den Umweltschutz auf Deutschlands größter Insel ausgezeichnet.
Der Bundespräsident verlieh den Verdienstorden am Dienstag an insgesamt 18 Frauen und 18 Männer aus allen Bundesländern. Darunter waren auch Prominente wie die Kinderbuchautorin Kirsten Boie, der Choreograph John Neumeier und der Komponist Wolfgang Rihm. (dpa)