Die GDL sehe keinen weiteren Verhandlungsbedarf, teilte die NOB mit. Georg Milbrandt (CDU) soll den Metronom-Streit schlichten.

Kiel/Hamburg. Eine für heute (Dienstag) geplante zweite Verhandlungsrunde zwischen der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und der Lokführergewerkschaft GDL ist geplatzt. Die GDL habe geäußert, dass sie keinen weiteren Verhandlungsbedarf sehe, teilte die NOB am Dienstag mit. NOB-Geschäftsführerin Martina Sandow bezeichnete die Entwicklung als "völlig überraschend“. Man habe sich in einem ersten Gespräch "in vielen Dingen geeinigt“.

Die GDL teilte dagegen mit, die NOB habe es abgelehnt, einem Schlichtungsverfahren unter Vorsitz des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) beizutreten. An diesem nehmen die Ostdeutsche Eisenbahn, die cantus Verkehrsgesellschaft und der Metronom teil. Zwar habe die NOB ihre Bereitschaft zur Schlichtung erklärt und mit der GDL einen Vertrag dazu verhandelt, aber auf einer Abtrennung des Verfahrens bestanden. Die GDL habe zugestimmt, der NOB-Gesellschafter Veolia habe jedoch weitere Forderungen erhoben.

Die GDL bestreikt seit Monaten immer wieder Privatbahnen. Derzeit ist im Norden noch die in Kaltenkirchen beheimatete AKN von einem Ausstand betroffen. Er dauert bereits seit dem 21. Juli an. Die GDL kämpft für einen einheitlichen Tarifvertrag für alle 26.000 Lokführer in Deutschland.

Immerhin können die streikgeplagte Pendler in den Metronom-Zügen in Niedersachsen aufatmen: Sachsens Ex-Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) soll den Dauertarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft GDL sowie dem Metronom und zwei weiteren Privatbahnen schlichten. Darauf haben sich beide Seiten geeinigt, teilte die GDL im Verlauf des Dienstags mit. Das Verfahren soll am 30. August beginnen und innerhalb von acht Wochen zu einem Ergebnis führen. In dieser Zeit soll es keine weiteren Streiks geben. Die GDL will bei sämtlichen Eisenbahnen vergleichbare Tarifbedingungen auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn AG durchsetzen.