Der nächste Winter kommt bestimmt und mit ihm Schnee, Eis und Glätte. Die Kommunen im Norden haben mit der Vorbereitung begonnen.

Schwerin. Nach der Erfahrung der letzten langen und harten Winter sorgen die Straßenbauämter und Kommunen im Land vor. Sie haben bereits tonnenweise Streusalz eingelagert, um rechtzeitig und ausreichend auf Schnee, Eis und Glätte vorbereitet zu sein. In Rostock liegen rund 1800 Tonnen in zwei Hallen, wie Steffen Böhme von der Stadtentsorgung Rostock sagte. Zum Winterdienstbeginn am 1. November sollen es 2200 Tonnen sein. In Neubrandenburg ist der Winterdienst an private Firmen abgegeben worden. Dort liegen schon 300 Tonnen Salz bereit, zu Winterbeginn werden es etwa 350 Tonnen sein, sagte eine Stadtsprecherin.

Jeder bestellt für sich – noch. Die Kubus GmbH in Schwerin, die den zentralen Einkauf beispielsweise von Druck- und Kopierpapier für Behörden organisiert, strebt auch eine zentrale Beschaffung von Streusalz an. Durch die Bestellung größerer Mengen könne Geld gespart werden, argumentierte Geschäftsführer Hans-Werner Reimers. Bislang ist die Resonanz allerdings verhalten. Hans-Dieter Matlachowski vom Schweriner Eigenbetrieb SDS sagte, man habe einen Dreijahresvertrag für die Lieferung von Streusalz abgeschlossen, der erst in zwei Jahren auslaufe. 2012 soll neu ausgeschrieben werden. „Mal sehen, was dann Kubus bietet“, sagte Matlachowski. SDS bezahle aktuell 70 bis 80 Euro je Tonne.

Die Preise sind seit den beiden schneereichen Wintern von 2009/10 und 2010/11 in die Höhe geschnellt. Bis zu 100 Euro je Tonne müssten je nach Anbieter derzeit auf den Tisch gelegt werden, sagte Volker Saß vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr in Rostock. Vor einigen Jahren seien es noch 75 bis 90 Euro gewesen. Die dem Amt unterstellten Meistereien sind für die Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen im Nordosten zuständig – insgesamt für 6400 Kilometer. Über Betriebsverträge werden zusätzlich noch 1200 Kilometer Kreisstraßen betreut, sagte er. Im vergangenen Winter streuten die Mitarbeiter 60 000 Tonnen Salz.

Gegen Verwehungen sollen an den Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen Schneezäune aufgestellt werden. Mehr als 100 Kilometer Zäune liegen bereit. „Wir haben noch ein bisschen aufgestockt“, sagte Saß. Die Straßenmeister dokumentierten in einer Datenbank die häufigsten Windrichtungen; danach werde entschieden, wo die Zäune hinkommen. Im Winter 2009/10 hatte es heftige Kritik gegeben, weil vielerorts keine Schneezäune standen und es Verwehungen gab. Nach milden Wintern und häufigen Diebstählen hatte man sich von den Zäunen getrennt.

Bis Mitte Oktober soll der Winterdienst in den Straßenmeistereien des Landesamtes einsatzbereit sein. In vielen Kommunen startet er offiziell am 1. oder 15. November. Aktuell beschäftigen Saß allerdings erst einmal Schäden nach den schweren Regengüssen, die in den vergangenen Wochen vor allem an der Küste niedergingen. „In den nächsten Tagen wird die Ortsumgehung Ribnitz-Damgarten halbseitig gesperrt, um die abrutschende Böschung zu sanieren“, sagte er.