Die “Solitaire“, das größte Pipeline-Verlegeschiff der Welt, hat die Arbeiten am zweiten Leitungsstrang deutlich früher als geplant beendet.
Zug/Lubmin. Die Arbeiten am zweiten Strang der Ostsee-Pipeline gehen schneller voran als geplant. Die „Solitaire“, das größte Pipeline-Verlegeschiff der Welt, habe die Arbeiten am zweiten Leitungsstrang im Finnischen Meerbusen einige Wochen früher als geplant beendet, teilte das Firmenkonsortium Nord Stream am Freitag im schweizerischen Zug mit. Insgesamt habe das Spezialschiff etwa 27.000 Rohre mit einer Masse von jeweils 24 Tonnen in dem 342,5 Kilometer langen Leitungsabschnitt verlegt. Das 300 Meter lange Schiff mit einer Besatzung von über 400 Mann war mehr als ein Jahr für die Nord Stream im Einsatz.
Bei dem im Juni fertiggestellten ersten Leitungsstrang solle in wenigen Tagen der Drucktest abgeschlossen sein. Im vierten Quartal dieses Jahres werde dann das erste Gas durch die Leitung zwischen Russland und Lubmin fließen, hieß es.
Die Ostsee-Pipeline soll eine Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr haben. Damit könnten Nord-Stream-Angaben zufolge 26 Millionen Haushalte versorgt werden. Der fossile Brennstoff soll in den sibirischen Erdgasfeldern Juschno-Russkoje gefördert werden. Der russische Energieriese Gazprom hat bereits Gaslieferverträge mit Dong Energy (Dänemark), Eon Ruhrgas und Wingas (Deutschland) sowie GDF Suez (Frankreich) und Gazprom Marketing & Trading (Großbritannien) abgeschlossen.
Gazprom hält 51 Prozent der Anteile am Nord-Stream-Konsortium. Die deutschen Unternehmen BASF Wintershall und Eon Ruhrgas sind mit je
15,5 Prozent, die niederländische Gasunie und das französische Unternehmen GDF Suez mit jeweils 9 Prozent an Nord Stream beteiligt. Das Erdgas fließt von Lubmin in der Wingas-Festlandsleitung OPAL bis zur tschechischen Grenze weiter. Eine zweite Festlandsleitung in Richtung Westen wird derzeit gebaut. (dpa)