Der Energieversorger EWE zahlt rund 150.000 Erdgaskunden ihr Geld zurück. Damit endet ein jahrelanger Streit um zu hohe Gasrechnungen.

Oldenburg/Strausberg. Rund 150.000 Erdgaskunden des Energieversorgers EWE AG (Oldenburg) in Ostbrandenburg, Nordvorpommern und auf Rügen erhalten Geld zurück. Damit wird ein jahrelanger Streit um zu hohe Gasrechnungen beigelegt. Betroffene können ab sofort ein individuelles Angebot für einen Vergleich anfordern, teilte die EWE Energie AG, Geschäftsregion Brandenburg/Rügen, am Mittwoch in Strausberg mit. Sie versorgt rund 165.000 Haushalte und Betriebe in den beiden Bundesländern. Die Rückzahlungen betreffen den Zeitraum vom 1. April 2008 bis 30. Juni 2009 und Kunden in drei verschiedenen Tarifgruppen.

Zum Hintergrund: Der Bundesgerichtshof hatte eine Preisanpassungsklausel, die seit 1. April 2007 in bestimmten Erdgas-Kundenverträgen verwendet wird, für unwirksam erklärt. Deshalb erhielten betroffene Kunden in diesem Frühjahr eine einmalige Sonderzahlung. Im April kündigte EWE dann aber ein umfassendes Rückzahlungsangebot an, das nun umgesetzt wird. Zu den finanziellen Belastungen, die auf EWE zukommen, wurden keine Angaben gemacht.

Die Rückzahlung berechnet sich in den meisten Fällen auf der Basis von 4,31 Cent pro Kilowattstunde, hieß es. Ausgezahlt werde die Differenz zwischen diesem Betrag und dem im entsprechenden Zeitraum tatsächlich abgerechneten Gasverbrauch. Das Rückzahlungsangebot gilt bis Ende dieses Jahres. Am einfachsten und schnellsten sollten Kunden das entsprechende Formular im Internet nutzen. Sie können sich aber auch an die EWE-Servicestellen wenden.

Wer das Angebot annimmt, verzichtet per Unterschrift auf weitere Rückforderungen und erkennt die aktuellen Geschäftsbedingungen für die Belieferung mit Erdgas an. (dpa)