Wie schon im letzten Jahr muss der Energieversorger EWE einen Millionenverlust buchen. Der Umsatz stieg von 7 auf 7,5 Milliarden Euro.

Oldenburg. Wieder verbucht der Oldenburger Energieversorger EWE einen millionenschweren Verlust. Wie das Unternehmen mitteilte, betrug der Konzernverlust vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr fast 282 Millionen Euro.

Im Vorjahr hatte EWE ein Minus von 246,6 Millionen Euro verbucht. Der Umsatz stieg von knapp 7 auf rund 7,5 Milliarden Euro. Sondereffekte bestimmten das Ergebnis: So musste das Unternehmen unter anderem seine Anteile am Leipziger Gasimporteur VNG – der drittgrößte in Deutschland – neu bilanzieren. Auch Sonderzahlungen an 400 000 Erdgaskunden belasten die Bilanz.

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Betriebsbedingte Kündigungen sind laut Informationen der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ nicht geplant. Das schließe aber einen Stellenabbau auf andere Weise nicht aus, sagte eine Sprecherin. Das Unternehmen beschäftigte im vergangenen Jahr rund 8800 Mitarbeiter.

EWE machte für das schlechte Ergebnis auch die Entscheidung der Bundesregierung zum Ausstieg aus der Kernenergie verantwortlich. Indirekt ist EWE am Atomkraftwerk Grohnde beteiligt. Zudem hätten teuere Gasbeschaffungskosten und Regulierungsmaßnahmen in der Türkei das Ergebnis belastet, hieß es.

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Für das laufende Jahr rechnet der niedersächsische Versorgungskonzern mit einem leichten Anstieg des Konzernumsatzes. Nach Investitionskürzungen und Kostensenkungsprogrammen könnte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dann wieder im dreistelligen Millionenbereich liegen. Die Bilanz für das vergangene Jahr will EWE am 17. April in Oldenburg vorlegen.

Mit Material von dpa