ICE rast an Celle vorbei. Erst kürzlich hatte ein Lokführer Wolfsburg links liegen gelassen. Hamburg-Reisende kamen anderthalb Stunden zu spät.

Celle. Schon wieder eine peinliche Panne im Norden: Hat die Bahn etwas gegen Niedersachsen? Der Lokführer eines ICE aus München hat am Donnerstagnachmittag einen geplanten Halt in Celle einfach vergessen. Etwa 30 Reisende standen dort erstaunt auf dem Bahnsteig, als der Zug durchbrauste, berichtete ein Augenzeuge. „Das war eindeutig ein Versehen des Lokführes“, sagte ein Bahnsprecher. Nachdem die Panne bemerkt worden war, hielt der ICE etwa 60 Kilometer weiter außerplanmäßig in Uelzen.

Dort konnten die Reisenden den Weg zurück nach Celle antreten. Fahrgäste in Richtung Hamburg mussten auf den nächsten Zug warten und kamen etwa anderthalb Stunden später an als geplant. Erst kürzlich hatte ein ICE nach Berlin einen Halt in Wolfsburg ausgelassen. Als Grund wurde damals eine „seltene Verkettung unglücklicher Umstände“ angegeben.

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Mit drei Stunden Verspätung kamen rund 25 Reisende am Dienstag an ihrem Zielbahnhof Wolfsburg an. Ein ICE hatte nicht wie geplant gehalten, sondern war weiter bis in das 200 Kilometer entfernte Berlin-Spandau gefahren. Erst dort konnten die Reisenden in eine Bahn zurück umsteigen. Die Bahn erklärte, dass dem Lokführer und dem Bordpersonal aber kein Vorwurf zu machen sei. Der planmäßige Stopp in Wolfsburg sei versehentlich gestrichen worden, erklärte eine Sprecherin am Mittwoch.

Eine "seltene Verkettung unglücklicher Umstände“ ist der Grund für die Panne, so die Bahn. So konnten aufgrund einer Verspätung zwei aus Köln und Düsseldorf kommende ICE-Züge nicht wie geplant in Hamm zusammengekoppelt werden. Der pünktliche ICE wurde allein weiter auf die Reise nach Berlin geschickt.

Für den verspäteten Zugteil musste wie vorgeschrieben ein eigener Fahrplan erstellt werden. "Dabei wurde dem Lokführer versehentlich eine Fahrplanvariante ohne Halt in Wolfsburg übermittelt“, erklärte die Sprecherin. Ein solcher Vorfall sei bedauerlich, komme bei täglich über 1200 Fernverkehrsverbindungen aber sehr selten vor. "Die Deutsche Bahn entschuldigt sich ausdrücklich bei den betroffenen Kunden“, hieß es in einer Stellungnahme. (abendblatt.de/dpa)