In Schleswig-Holstein haben sich 17 neue Menschen mit dem EHEC-Erreger infiziert, wie das Gesundheitsministerium in Kiel mitteilt.
Kiel. Nach wie vor erkranken Menschen, trotz des positiven Trends der vergangenen Tage, an dem EHEC-Erreger. In Schleswig-Holstein haben sich erneut 17 Menschen mit EHEC infiziert. Seit Montag sind auch zwei neue HUS-Fälle gemeldet worden. Bislang sind damit im Norden insgesamt 872 Menschen mit dem gefährlichen Darmkeim infiziert und 196 Patienten am HU-Syndrom erkrankt. Alle Lebensmittelproben, die in Schleswig-Holstein auf EHEC untersucht wurden, sind negativ. Das Landwirtschaftsministerium berichtete, bislang seien 479 Proben auf EHEC getestet worden. Neue Zahlen will das Ministerium am Freitag bekanntgeben.
Unterdessen wurde erneut der EHEC-Erreger aufgespürt. Diesmal im Fluss Boize an der Landesgrenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Dabei handele es sich nicht um die gefährliche Variante, teilte das Verbraucherschutzministerium am Dienstag in Schwerin mit. Dennoch sollte die Wasserquelle nicht genutzt werden. Die Boize ist ein 30 Kilometer langer Nebenarm der Sude, die in die Elbe mündet.
Gemüseanbaubetrieben des Landes empfahl Minister Till Backhaus (SPD), selbst das Beregnungswasser kontrollieren zu lassen. Bei einem positiven Nachweis von EHEC, auch wenn es sich nicht um den gefährlichen Erreger handele, sei die weitere Nutzung der Quelle einzustellen, die Beregnungsanlage zu reinigen und das beregnete Gemüse zu untersuchen.
Unterdessen folgt den Entwarnungen mittlerweile die Ernüchterung: Die Gefahr, sich mit gefährlichen Darmkeimen zu infizieren und an EHEC zu erkranken, besteht weiter. Das macht das Beispiel der Schüler im Kreis Paderborn mehr als deutlich, wo sich mehrere Schüler mit dem Keim infiziert hatten. (abendblatt.de/dpa)