Erwin Sellering erwartet Rüdiger Grube. Das Treffen sei schon länger geplant und keine Reaktion auf das Bahnunglück in Sachsen-Anhalt.

Schwerin. Die Ausstattung eingleisiger Bahnstrecken mit moderner Sicherheitstechnik gehört zu den Themen des Bahngipfels, zu dem Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) am kommenden Donnerstag Bahnchef Rüdiger Grube in Schwerin erwartet.

Wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte, war das Treffen schon länger geplant und ist keine Reaktion auf das Bahnunglück Ende Januar in Sachsen-Anhalt . Bei einem Zusammenstoß zweier Züge waren zehn Menschen getötet worden.Der Lokführer eines Güterzugs hatte ein Haltesignal überfahren. Sicherheitstechnik, die den Zug automatisch hätte bremsen können, war auf der Strecke noch nicht installiert. Auch in Mecklenburg-Vorpommern fehlt diese Technik vielfach noch, unter anderem auf der Strecke von Lübeck über Güstrow und Neubrandenburg nach Stettin (Szczecin).

Wie ein Sprecher der Staatskanzlei sagte, nehmen an dem gut zweistündigen Treffen auch Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) und weitere Vorstandsmitgliedern der Deutschen Bahn AG teil. Bei dem Bahngipfel werde auch über die Anbindung der Ostsee-Häfen an das Hinterland, weitere Investitionen ins Eisenbahnnetz sowie über die Sanierung der Bahnhöfe beraten. Auch der Wiederaufbau der Karniner Brücke in Ostvorpommern, die die Fahrzeit von Berlin nach Usedom erheblich verkürzen könnte, dürfte ein Thema sein.

Das Land ist auch nicht damit einverstanden, dass der Bund den Ausbau der Bahnstrecke Lübeck-Stralsund, einst im Verkehrsplan Deutsche Einheit hoch eingestuft, erst einmal nicht weiter verfolgen will. „Die Liste ist kein Wunschzettel, sondern ein wichtiger Beitrag zur deutschen Einheit“, hatte Schlotmann nach der Ankündigung des Bundes Ende 2010 entgegnet. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung sei die Fertigstellung noch für das Jahr 2017 angekündigt gewesen. Die Strecke zwischen Lübeck und Stralsund sollte vollständig für 160 km/h ausgebaut werden.