Die Landesregierung hatte erwogen, tausende Studienplätze aus Kostengründen an Niedersachsen abzugeben, dies dann aber verworfen.
Kiel. Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Jost de Jager (CDU) hat am Donnerstag gemeinsam mit den Hochschulen des Landes ein Abkommen unterzeichnet, das den Weg frei macht für mehr Studienplätze. Es handelt sich dabei um die Zielvereinbarung zur Umsetzung der zweiten Phase des Hochschulpaktes. „Ich freue mich, dass wir trotz der angespannten Haushaltslage den Hochschulpakt II vollständig in Schleswig-Holstein umsetzen und keine der neu zu schaffenden Studienplätze an andere Bundesländer abgeben“, teilte de Jager mit. Die Landesregierung hatte erwogen, tausende Studienplätze für Studienanfänger aus Kostengründen an Niedersachsen abzugeben, dies dann aber doch verworfen.
Nach Ansicht des Ministers werden die Studienanfängerzahlen in den nächsten Jahren weiter steigen. Allein durch die Aussetzung der Wehrpflicht im kommenden Jahr rechnet de Jager mit bis zu 1500 Studienanfängern, deren Plätze zusätzlich finanziert werden müssen.
Der Hochschulpakt ist eine Initiative von Bund und Ländern zur Unterstützung der Hochschulen, um die steigenden Studienanfängerzahlen bewältigen zu können. Die erste Programmphase läuft seit 2007 und endet in diesem Jahr. Die zweite Phase startet Anfang 2011. Bis 2015 sollen in Schleswig-Holstein 9687 zusätzliche Studienanfänger – bezogen auf das Vergleichsjahr 2005 – einen Studienplatz in Schleswig-Holstein erhalten. Dafür stellen der Bund und das Land Schleswig-Holstein jeweils 96,1 Millionen Euro zur Verfügung. Am Hochschulpakt II beteiligen sich mit Ausnahme der Musikhochschule Lübeck alle staatlichen Hochschulen sowie die privaten, staatlich anerkannten Hochschulen in Schleswig-Holstein. (dpa/lno)