0,9 bis 1,5 Promille hatten die drei Jungen, die gemeinsam eine Flasche Wodka leerten. Die Behörde prüft nun das Fehlverhalten der Eltern.
Oldenburg. Das Trinkgelage von drei Kindern in Oldenburg könnte Konsequenzen für die Eltern haben. Die drei Kinder im Alter von acht, neun und elf Jahren hatten am Sonnabend fast eine ganze Flasche Wodka geleert. „Es geht jetzt darum zu klären, wie sie an den Alkohol kommen konnten“, sagte Jugendamtsleiter Frank Lammerding am Montag. Ein ähnlicher Fall wurde aus Braunschweig bekannt: Dort hatte die Polizei am Wochenende einen 15-Jährigen mit 2,62 Promille Alkohol aufgegriffen.
In Oldenburg will das Jugendamt prüfen, ob die Eltern ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben. „Die Familien sind uns bereits länger bekannt.“ Details könne er aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht nennen, sagte der Behördenleiter. Die Familien hätten sich hilfesuchend an das Jugendamt gewandt und würden in Form einer einer sozialpädagogischen Familienhilfe betreut.
Die drei Jungen hatten allerdings ausgesagt, dass sie den Alkohol nicht freiwillig getrunken haben. „Sie sind angeblich von zwei anderen im Alter von 9 und 11 Jahren dazu gezwungen worden“, sagte Lammerding. „Wo der Alkohol herstammt und wie sie daran gekommen sind, das entzieht sich unserer bisherigen Kenntnis“, sagte der Amtsleiter. Die Behörde sei dabei, diese Fragen zu recherchieren.
Nach Angaben der Polizei hatte ein anderer Junge am Samstagmittag die Wodka-Flasche aus dem Keller seiner Eltern geholt, selbst aber nichts davon probiert. Die betrunkenen Kinder kamen mit Rettungswagen ins Krankenhaus. Der Alkoholtest ergab bei ihnen 0,9 bis 1,5 Promille.
In Braunschweig trafen die Polizeibeamten den 15-Jährigen an einer Haltestelle an. Als sie ihn zur Wache bringen wollten, habe er angefangen zu randalieren und die Beamten zu beleidigen, hieß es. Auch seine Mutter sei nicht bereit gewesen, ihn in diesem Zustand mit nach Hause zu nehmen. Daher wurde der Jugendliche in ein Krankenhaus eingewiesen.