Von den beiden THW-Helfern, die in Darfur verschleppt wurden, fehlt noch jede Spur. Der Hintergrund der Entführung ist völlig unklar.

Berlin. Von den beiden in der westsudanesischen Krisenregion Darfur entführten deutschen Entwicklungshelfern fehlt noch jede Spur. Der Krisenstab im Auswärtigen Amt (AA) bemüht sich nach Angaben eines Sprechers vom Donnerstag weiter mit Hochdruck um Aufklärung.

Die beiden 34 und 52 Jahre alten Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) waren am Dienstag von einer bewaffneten Gruppe in ihrer Unterkunft in der Stadt Nyala im Süden der Krisenregion verschleppt worden. Der Hintergrund ist noch völlig offen. Die beiden Männer kommen aus Berlin und Schleswig-Holstein, teilte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) bei einem Besuch des THW in Bonn mit.

Im Sudan halten sich nach AA-Angaben derzeit mit amtlichem Auftrag 58 Deutsche auf. Sie arbeiteten überwiegend für die dortigen UN-Missionen. Das THW ist seit 2004 dort tätig. In der Vergangenheit kam es in Darfur zu einer Reihe von Angriffen und Überfällen. Wiederholt wurden ausländische Helfer entführt und manchmal erst nach Monaten und gegen Zahlung eines Lösegeldes wieder frei gelassen. Nach UN-Schätzungen sind in Darfur seit 2003 mehr als 300.000 Menschen ums Leben gekommen. Noch immer leben mehr als eine Million Menschen in Darfur in Flüchtlingslagern.