Beide Männer sind laut Auswärtigem Amt wohlauf. Einer von ihnen stammt aus Niedersachsen. Ob Lösegeld gezahlt wurde, bleibt unklar.
Berlin/Abuja. Knapp eine Woche nach ihrer Entführung sind zwei Deutsche in Nigeria wieder freigekommen. Einer von ihnen stammt aus Niedersachsen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte am Sonnabend in Berlin, die beiden in dem westafrikanischen Land Verschleppten seien „wohlbehalten“ in Freiheit. Die Männer im Alter von 45 und 55 Jahren waren am Sonntag bei einem Badeausflug entführt worden.
„Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut“, erklärte Westerwelle. Die beiden seien in sicherer Obhut in der Hafenstadt Port Harcourt im Bundesstaat Rivers. Dem im Auswärtigen Amt eingerichteten Krisenstab und den deutschen und nigerianischen Behörden dankte Westerwelle für ihren „unermüdlichen Einsatz“. Ihre Arbeit habe ein „schnelles und glückliches Ende“ des Falles ermöglicht. Die Entführer hatten für die Freilassung nach Berichten aus Nigeria umgerechnet 150000 Euro Lösegeld gefordert. Ob auf die Forderung eingegangen wurde, blieb zunächst unklar.
Die beiden Männer waren nach nigerianischen Angaben bei einem Ausflug an den Imo-Fluss im ölreichen Bundesstaat Abia im Süden des Landes verschleppt worden. Einer von ihnen arbeitete demnach in Port Harcourt, wo zahlreiche Erdölraffinerien und Betriebe der Petrochemie einen Sitz haben. Der andere Mann soll in der Handelsmetropole Lagos leben. Ein Behördenvertreter hatte es als „unvorsichtig“ bezeichnet, dass sie ohne Bodyguards losgezogen seien.
Nach Informationen der örtlichen Polizei waren die beiden Deutschen in Begleitung von drei nigerianischen Frauen und einem Fahrer zum Imo-Fluss aufgebrochen. Bei dem Überfall versteckten sich die Frauen und der Fahrer demnach im Gebüsch. Die Entführer verschleppten ihre beiden Geiseln in den benachbarten Bundesstaat Akwa Ibom.
In Nigeria werden immer wieder Ausländer und Einheimische verschleppt, die meisten von ihnen arbeiten in der Öl-Industrie. Viele kommen nach kurzer Zeit wieder frei, allerdings oftmals erst nach Zahlung eines Lösegeldes. Ob im aktuellen Fall Gelder flossen, blieb unklar.