Dreiste Diebe nutzen die Orkan-Nacht zum Einbruch und stahlen fünf Bilder des malenden Musikers Udo Lindenberg aus einer Kunst-Galerie.
Hamburg/Binz. Bislang noch unbekannte Diebe stahlen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag fünf Likörelle des Kult-Musikers Udo Lindenberg. Erst am nächsten Morgen entdeckten die Mitarbeiter der Walentowski-Galerie auf Rügen den Einbruch, bei dem fünf der insgesamt sieben Lindenberg-Werke entwendet wurden. Den Wert der fünf Arbeiten beziffert der bekennende Lindenberg-Fan und Galerie-Chef Heinrich Walentowski auf etwa 31.000 Euro. Zudem haben die Einbrecher erheblichen Schaden an den Fenstern und der Galerie-Einrichtung hinterlassen. Zu den gestohlenen Arbeiten gehörten cartoonähnliche Zeichnungen mit Titeln wie „Nix da“ und „Evolution“, sagte er. Die Diebe ließen auch Lindenbergs 80 Zentimeter große Zeichnung „Mach mein Ding“ mitgehen, die der Künstler 2008 mit Acrylfarben auf Leinwand gemalt hatte. Allein dieses Bild wird auf einen Wert von 8400 Euro geschätzt. Seit mehreren Jahren vermarktet die Galerie Zeichnungen von Lindenberg. Auch das erst vor wenigen Monaten entstandene Aquarell „Ahoi! Panik-Piraten“ mit einem Schätzwert von 3140 Euro ist gestohlen worden.
„Wir gehen inzwischen davon aus, das die Einbrecher ganz gezielt Udos Kunstwerke erbeuten wollten“, sagte Katharina Anklamm, Geschäftsleiterin der Galerie. Die Unbekannten hatten in der stürmischen Nacht zu Mittwoch ein Hinterfenster der Walentowski-Galerie in Binz auf Rügen aufgehebelt und seien dann in den hell erleuchteten Ausstellungsraum eingestiegen. Zwei der insgesamt sieben Werke ließen die Einbrecher zurück. "Wahrscheinlich habe ich sie geretettet. Kurz vor dem Einbruch habe ich sie aus Dekorationszwecken umgehängt", so Anklamm. "Als der Plan ausgeheckt wurde, hingen sie wahrscheinlich alle noch gesammelt an einem Platz."
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Galerist Walentowski, der wie Lindenberg aus Westfalen stammt, ist seit zehn Jahren mit dem Rocker befreundet. Seit 2003 verkauft er dessen Bilder in seinen Galerie-Filialen in Ahlbeck auf der Insel Usedom, in Baden-Baden, Berlin, Binz, Dresden, Hamburg, Rottach-Egern und Werl.
Die ersten Likörelle, Panik-Comics und Cartoons hatte Lindenberg auf Anregung des Aktionskünstlers und Zeichners Joseph Beuys gemalt. Anfangs entstanden Selbstkarikaturen als Zugabe zu Autogrammen, die sogenannten Udogramme. Später illustrierte Lindenberg seine Songs mit kleinen Bildern, die er nach eigenen Angaben in Kneipen, an der Bar, im Studio und manchmal auch im Taxi mit farbigen Likören zu Papier brachte. Inzwischen wurden seine Werke schon in etwa 40 Ausstellungen vorgestellt. (dapd, abendblatt.de)