Neubrandenburg. Die Elternvertreter an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns bereiten sich auf die bevorstehenden Änderungen im Bildungssystem des Landes vor. So sollen die Schulen laut Schulgesetz größere Entscheidungsbefugnisse bei der Organisation des Unterrichts erhalten. Die Mitwirkung der Eltern steht im Mittelpunkt der Frühjahrstagung des Landeselternrats, die am Freitag in Neubrandenburg begann.

Ein weiterer Schwerpunkt der Delegiertenversammlung ist die Integration von Elementen der Sonderschulpädagogik in die Grundschulen. Die Zahl der separaten Förderklassen soll vom neuen Schuljahr an drastisch sinken. Zum Auftakt der dreitägigen Konferenz warb Bildungsminister Henry Tesch (CDU) um die aktive Mitarbeit der Eltern bei der Umsetzung des Prinzips der Selbstständigen Schule.

Mit den gesetzlich fixierten Änderungen sollten die Bildungschancen junger Menschen im Land verbessert werden. Selbstständige Schule brauche mehr als bisher das konstruktive Mitwirken der Schülerräte und Elternräte. „Sie braucht kompetente und problembewusste Partner“, betonte der Minister. Nur so könnten die neu entstandenen Gestaltungsspielräume tatsächlich genutzt werden.

Tesch mahnte einen intensiveren Informationsaustausch zwischen Eltern und Lehrern an. Dieser finde bislang vor allem im Rahmen der vorgeschriebenen Sprechstunden, Elternabende und Elternsprechtage statt. Oft gebe es dabei „nur einen einseitigen Informationsfluss aus den Schulen zu den Eltern“, beklagte der Minister.

Kommunikation sei aber in beide Richtungen nötig, auch über individuelle Briefe, Anrufe, E-Mails und Gespräche bei zufälligen Begegnungen. „Ziel der Elternarbeit muss es letztlich sein, die Lernerfolge und die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu gestalten“, erklärte Tesch.