Nach der Auswertung der ersten Steuersünder-CD haben niedersächsische Steuerfahnder am Freitag mehrere Wohnhäuser durchsucht.

Hannover. Niedersächsische Steuerfahnder haben nach der Auswertung einer Steuersünder-CD Hausdurchsuchungen gestartet. Grundlage sind Daten, die Nordrhein-Westfalen gekauft hatte. Danach ermitteln die Behörden gegen 44 mutmaßliche Steuerhinterzieher in Niedersachsen. Das berichtete das Finanzministerium am Freitag in Hannover. Sieben von ihnen hatten sich bereits selbst angezeigt und müssen daher wohl nicht mit einer Strafe rechnen. Die Ministeriumssprecherin sagte, es habe bereits drei Hausdurchsuchungen gegeben, weitere sollen folgen.

Nach mehreren Kaufangeboten für gestohlene Daten zu Steuersündern haben sich inzwischen 734 Bürger aus Niedersachsen selbst angezeigt. Es geht nach Angaben des Finanzministeriums um nicht versteuerte Einnahmen von 184 Millionen Euro. Der Staat kann daraus 63,5 Millionen Euro Mehreinnahmen erwarten.

Ein Großteil der Fälle, die auf die von NRW gekauften Steuerdaten zurückgehen, betreffen Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Insgesamt soll es bei der CD um ein Anlagevermögen von 1,2 Milliarden Euro gehen – es ist von einem der größten Steuerskandale in der Geschichte der Bundesrepublik die Rede. Außerdem war auch Baden-Württemberg der Kauf einer Steuersünder-CD angeboten worden.