Das BIP ging um 4,7 Prozent zurück. Besonders schwer getroffen wurde die Industrie. Im Vergleich steht das Land aber gut da.

Hannover. Die Wirtschaft in Niedersachsen ist als Folge der weltweiten Krise 2009 um preisbereinigt 4,7 Prozent geschrumpft. Dies sei der höchste Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) seit dem Zweiten Weltkrieg, teilte der Landesbetrieb für Statistik am Dienstag in Hannover mit. Vor allem die Entwicklung in der Industrie habe zu dem Niedergang beigetragen. Im Verarbeitenden Gewerbe brach die Bruttowertschöpfung um 18,1 Prozent ein – obwohl Maßnahmen wie die Abwrackprämie den in Niedersachsen besonders wichtigen Autobau stützten.

Als relativ stabil erwies sich das Ernährungsgewerbe als zweitwichtigste Branche im Land. Vergleichsweise geringe Rückgänge hatten Handel, Gastgewerbe und Verkehr hinzunehmen. In diesem Sektor nahm die Bruttowertschöpfung im Vorjahresvergleich um 3,9 Prozent ab. Der Rückgang des BIP schlug sich zudem nicht auf dem Arbeitsmarkt nieder. Im Gegensatz zu früheren Krisen wurden die erweiterten Möglichkeiten insbesondere zur Kurzarbeit konsequent genutzt. Dafür seien Produktivitätsverluste in Kauf genommen worden, so die Statistiker.

Im Vergleich der Bundesländer schnitt Niedersachsen noch einigermaßen positiv ab. Im Durchschnitt aller Länder sank die Wirtschaftsleistung um fünf Prozent. Ohne Berücksichtigung von Preisveränderungen sank 2009 das BIP in Niedersachsen um 3,5 Prozent und damit im gleichen Ausmaß wie auf Bundesebene.