Die Auftragslage in der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern erholt sich. Das verkündete Wirtschaftsminister Seidel (CDU).

Rostock/Schwerin. Die staatlichen Konjunkturpakete haben nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) der Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern bereits deutlich geholfen. Die Auftragseingänge seien im vierten Quartal 2009 um 1,9 Prozent gestiegen, sagte der Minister am Samstag laut Pressemitteilung auf dem Bauverbandstag in Rostock.

Die wichtigste Stütze der Konjunktur sei der öffentliche Bau gewesen. „Auch wenn der lange Winter eine weitere Belastung darstellte, die Branche wertet das insgesamt als Hoffnungsschimmer.“ Der Gesamtumsatz sei zwar um 7,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gesunken, die Beschäftigung aber stabil geblieben. Knapp 16 000 Menschen arbeiteten auf dem Bau, nur 400 weniger als im Vorjahr.

Von der öffentlichen Hand bekamen die Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten im vergangenen Jahr Aufträge im Wert von über 350 Millionen Euro, wie Seidel weiter erklärte. Vom laufenden Zukunftsinvestitionsprogramm, mit dem das Land die Konjunkturpakete des Bundes umsetzt, erwartet der Minister noch einen „deutlichen Schub“. Insgesamt stehen in Mecklenburg-Vorpommern 316 Millionen Euro zur Ankurbelung der Konjunktur zur Verfügung.

Bei den 515 Vorhaben, die damit finanziert werden, geht es um die Sanierung von Schulen, Kitas und Krankenhäusern, die Verbesserung der Infrastruktur in Häfen und im Tourismus. Fertiggestellt sind erst 81 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund zwölf Millionen Euro. 369 Vorhaben würden derzeit umgesetzt, 65 seien noch in der Planung. Seidel äußerte sich zudem optimistisch, dass die Firmen die Produktionsausfälle aufgrund des langen und kalten Winters in den nächsten Monaten aufarbeiten werden.

Der Bauverband selbst hatte erst Mitte des Monats beklagt, dass sich die Konjunkturpakete kaum bemerkbar machten. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Jörg Schnell, hatte kritisiert, viele Kommunen würden aus Geldnot auf reguläre Investitionen verzichten und diese als zusätzliche deklarieren. Damit könnten sie die Konjunkturhilfen in Anspruch nehmen, die eigentlich nur für zusätzliche Maßnahmen vorgesehen sind. Die Kommunen fordern, diese Bedingung aus dem Gesetz zu streichen.

Auf seiner Jahresmitgliederversammlung in Rostock blickte der Bauverband auch auf seine 20-jährige Geschichte zurück. Er war allerdings erst 2008 aus der Fusion von Bauindustrieverband und Baugewerbeverband hervorgegangen.