Das im Winter entkernte und neu gestaltete Museum wurde von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen eröffnet.

Haithabu. Vorhang auf für die Wikinger: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hat am Sonnabend das neu gestaltete Wikinger Museum Haithabu eröffnet. „Unser Museum ist im 21. Jahrhundert angekommen“, sagte er. Man kann nun Runen mitlesen oder in einem gläsernen Kubus die in Haithabu gehandelten Waren bestaunen. „Die Runen haben mich fasziniert“, betonte der Regierungschef. Haithabu sei eines der bedeutendsten Erinnerungsstücke der Region, betonte Dänemarks Kulturminister Per Stig Møller.

Das für rund 2,1 Millionen Euro neu gestaltete Museum gibt einen modernen Blick auf eine der bedeutendsten Städte Nordeuropas im Frühmittelalter. Die neue Ausstellung erzählt vom Leben vor 1000 Jahren: vom Weg nach Haithabu, von Handwerkern und Handel, von Macht und Glaube. Höhepunkt ist ein Raum mit einem gläsernen Kubus, in dem Waren aus aller Welt - von Byzanz, Köln und Bagdad über Dublin bis Kiew - in den entsprechenden Himmelsrichtungen ausgestellt sind.

„Die Geschichte Haithabus als politisches, religiöses und kulturelles Zentrum Nordeuropas ist interessant, denn es ist die Geschichte, wie sich der Norden Europa zugewandt hat“, sagte Møller. Der Leiter des Archäologischen Landesmuseums, Claus von Carnap- Bornheim erklärte, Haithabu bilde die Brücke zwischen Deutschland und Dänemark „schon 1000 Jahre vor der Fehmarnbelt-Querung“.

24 Jahre lang, in denen mehr als vier Millionen Besucher kamen, war das Museum weitgehend unverändert geblieben. Im Winter wurde es entkernt und neu gestaltet. Rund 3000 Museumsstücke wurden ausgeräumt, zum Teil restauriert, katalogisiert und wieder eingeräumt. Von Sonntag an steht es den Besuchern offen. „Hier können wir die Atmosphäre des Wikingerlebens hautnah spüren“, betonte Carstensen.