Neue Vorwürfe im Bistum Münster: Auch im Oldenburger Münsterland gibt es nun Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch in der Katholischen Kirche.

Vechta. Auch im Oldenburger Münsterland gibt es nun Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch in der Katholischen Kirche. Die Fälle stammten aus den 50er und 60er Jahren, sagte ein Sprecher des Offizialats Vechta am Samstag und bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Nordwest-Zeitung“. Neben drei Priestern, die inzwischen verstorben seien, werde auch ein Laie verdächtigt, der an einem inzwischen geschlossenen Internat in Cloppenburg beschäftigt war.

Mit den Fällen beschäftigt sich eine Aufklärungskommission des Bistums Münster, zu dem das Offizialat Vechta gehört. Nach Angaben des Leiters der Kommission, Hans Döink, handelt es sich zum Teil um anonyme Meldungen, teils um die Angaben eines unbeteiligten Dritten. Er gehe aber nicht davon aus, dass es sich nur um Gerüchte handele. „Ich glaube den Leuten, die das mitteilen, schon. Aber das sind nicht unmittelbar Betroffene.“ Es gehe nun darum, die tatsächlich Betroffenen zu ermitteln und zu ermuntern, mit der Kommission zu sprechen. „Wir müssen klären, was an den Vorwürfen dran ist“, sagte Döink.

Unterdessen forderten die katholischen Laien im Nachbarbistum Osnabrück die Kirche auf, sich aktiv um die Aufklärung von Missbrauchsfällen zu bemühen, auch wenn die Fälle schon lange zurückliegen. Die in den vergangenen Wochen bekanntgewordenen Fälle hätten eine „schwere Vertrauenskrise“ ausgelöst. Auf allen Ebenen müsse daran gearbeitet werden, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen, hieß es in einer am Samstag im emsländischen Lingen verabschiedeten Stellungnahme des Diözesan-Katholikenrates.