“Früher oder später kriegen wir sie alle“, so Finanzminister Rainer Wiegard. Die absehbaren Einnahmen klettern auf acht Millionen Euro.

Kiel. Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern hat sich in Schleswig-Holstein binnen weniger Tage fast verdoppelt.

106 reumütige Steuer-Schummler haben sich bereits gemeldet, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Die Summe der absehbaren Steuermehreinnahmen kletterte den Schätzungen zufolge auf rund acht Millionen Euro. Insgesamt wurden den Angaben zufolge Kapitaleinnahmen von rund 20 Millionen Euro und Vermögen in Höhe von 10 Millionen nacherklärt.

Nur durch eine frühzeitige Selbstanzeige könne ein Strafverfahren vermieden werden, warnte Finanzminister Rainer Wiegard (CDU). „Wer immer noch glaubt, den Finanzämtern Einnahmen verschweigen zu können, ist auf dem Holzweg. Früher oder später kriegen wir sie alle“, sagte Wiegard.

Steuerhinterziehung sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit bis zu zehn Jahren Haft oder Geldstrafe geahndet werden könne. „Wir machen auch Hausbesuche“, drohte der Minister.

Seit der Entscheidung für den Ankauf gestohlener Daten aus der Schweiz nahm die Zahl der Selbstanzeigen deutlich zu. Eine dem Finanzamt Elmshorn zugespielte CD mit 363 Datensätzen von Steuersündern wird weiterhin geprüft.