Während der Fahrten durch das Eis war die Antriebswelle zweimal gebrochen, zudem hatte die Kupplung Schaden genommen.
Rostock/Vitte. Nach vierwöchiger Unterbrechung soll die derzeit defekte Fähre „Vitte“ spätestens vom 26. Februar an wieder ihren regelmäßigen Liniendienst zwischen den Ostsee-Inseln Hiddensee und Rügen aufnehmen. Zur Zeit arbeiteten Experten des dänischen Herstellers in Rostock an der Reparatur der Steuerbord-Maschine. „Wir hoffen, dass die Arbeiten zügig vorangehen und wir vielleicht auch schon früher wieder den regulären Fährdienst aufnehmen können“, sagte die Geschäftsführerin der Reederei Hiddensee GmbH, Sabine Schmidt, am Dienstag der dpa. Den Angaben zufolge war während der Fahrten durch das Eis die Antriebswelle zweimal gebrochen, zudem hatte die Kupplung Schaden genommen. Aus Sicherheitsgründen werde aber auch die Backbord-Maschine auf Schäden untersucht.
Die Fähre lag seit dem 28. Januar im bis zu 30 Zentimeter dicken Eis vor Hiddensee fest und war am 7. Februar von einem Eisbrecher zur Reparaturwerft in Rostock geschleppt worden. Die Urlauberinsel musste zeitweise aus der Luft versorgt werden. Seit dem 7. Februar laufen eisbrechenden Spezialschiffe, sogenannte Tonnenleger, die Insel an und bringen Lebensmittel. Am Donnerstag soll die „Ranzow“ in Schaprode anlegen. Für Freitag seien mehrere Fahrten nach Vitte geplant, bei der auch weitere Fracht transportiert werden könne. Der Transport von Personen, Post und Medikamenten werde allerdings bis auf weiteres nur per Hubschrauber möglich sein, hieß es.
Hiddensee war Anfang Februar tagelang wegen des starken Eises völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Einem Bericht des Rundfunksenders NDR 1 Radio MV zufolge wollen sich Inselbewohner in einem offenen Brief über die mangelhafte Versorgungssituation beschweren. Hintergrund sei, dass das Land die Betriebspflicht für die Fähre vorübergehend aufgehoben habe. Laut NDR müsste die Reederei die Insel täglich anfahren. Dem Antrag der Reederei auf Aussetzung der Betriebspflicht habe das Land zugestimmt, mit der Begründung, Güter- und Personenverkehr seien anderweitig abgesichert.
Reederei-Geschäftsführerin Schmidt reagierte mit Unverständnis auf die massive Kritik. „In den zurückliegenden Tagen wurde weit mehr Fracht nach Hiddensee gebracht als wir es mit der „Vitte“ sonst tun. Sogar Baustoffe wurden transportiert. Und auch in den kommenden Tagen ist die Versorgung gesichert“, betonte Schmidt.