Die vom Eis eingeschlossene Insel Hiddensee ist nach knapp zwei Wochen wieder von einem Schiff erreicht worden.
Vitte. Auf der vom Eis eingeschlossenen Ostseeinsel Hiddensee ist nach zehn Tagen erstmals wieder ein Schiff angekommen. Der Tonnenleger „Görmitz“ – ein Spezialschiff zum Auslegen und Einholen von Seezeichen – erreichte nach einer schwierigen Fahrt im Schritttempo durch das Eis denHafen Vitte.
Der Personenverkehr zur Insel sei aberweiterhin nicht möglich: „Es wird auch in der nächsten Woche kein Schiff zum Personentransport fahren“, sagte die Geschäftsführerin der Reederei Hiddensee, Sabine Schmidt. Die Fähre „Vitte“ sei defekt, ein anderes Schiff stehe nicht zur Verfügung. Die Fahrrinne werde wieder zufrieren, wenn die Kälte anhalte.
Die „Görmitz“ brachte mehrere Tonnen Lebensmittel und Heizöl in Spezialbehältern auf die Insel, wie der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund, Holger Brydda, mitteilte. Das Schiff sollte am Sonntag nach Schaprode auf Rügen zurückkehren und am Montag erneut eine Ladung Lebensmittel nach Hiddensee bringen. Danach werde der Eisbrecher wieder anderenorts gebraucht. „Er wird nicht die Fähre Vitte ersetzen“, stellte Brydda klar. Nach derzeitigen Plänen soll die „Görmitz“ abhängig von der Witterung einmal pro Woche eine ausreichende Menge Lebensmittel auf die Insel schaffen. Die in der vergangenen Woche geschaffene Möglichkeit, auch einen Hubschrauber der Bundespolizei einzusetzen, ist nach den Worten Bryddas nicht vom Tisch. „Wenn es nicht anders geht, muss die Bundespolizei einspringen“, sagte er.
Die defekte Hiddensee-Fähre „Vitte“ ist am Sonntag zu einer Werft in Rostock gefahren. Dort soll einer der beiden Motoren repariert werden, der vorige Woche ausgefallen war. Das Schiff lag seitdem im Eis eingeschlossen im Hafen Schaprode und konnte nun in der neu gebrochenen Fahrrinne mit eigener Kraft die offene Ostsee erreichen.