Gut 80 Prozent der Kinder, die 2008 in einer sozialen Einrichtung lebten stammten aus Familien, die Hartz IV oder Sozialhilfe bezogen.
Schwerin. Kinder aus sozial schwachen Familien sind am häufigsten von Verwahrlosung betroffen. Gut 80 Prozent der 2850 Kinder und Jugendlichen im Land, die Ende 2008 in einem Kinderheim, einer betreuten Wohngruppe oder einer Pflegefamilie lebten, stammten aus Familien, die Hartz IV oder Sozialhilfe bezogen. Als häufigste Ursachen für die Erziehung außerhalb der eigenen Familie nannte das Statistische Amt am Donnerstag in Schwerin mangelnde Erziehungskompetenz der Eltern, unzureichende Versorgung des Kindes und Gefährdung des Kindeswohls. Bei größeren Kindern seien auch deutliche Auffälligkeiten im Sozialverhalten ein häufiger Grund.
Die Zahl der Kinder in Heimen nimmt seit Mitte der 1990-er Jahre ab. Wurden 1996 noch 2534 Mädchen und Jungen in Kinderheimen oder Wohngruppen erzogen, waren es Ende 2000 nur noch 1969 und Ende 2008 noch 1568. Hingegen bleibt die Bedeutung von Pflegefamilien, in denen vor allem jüngere Kinder untergebracht werden, weitgehend konstant.
1996 lebten den Angaben zufolge 1264 Kinder bei Pflegeeltern, Ende 2008 waren es 1282. Im Vergleich zu Ende 2007 sank die Zahl der außerhalb der eigenen Familie erzogenen Kinder um 59. Zahlen für 2009 liegen noch nicht vor.