Der Innen- und Rechtsausschuss bestätigt: Die FDP soll ein Mandat an die Linken übertragen. Die schwarz-gelbe Mehrheit schrumpft.

Kiel. Der Innen- und Rechtsausschuss im Kieler Landtag hat die Korrektur des Ergebnisses der schleswig-holsteinischen Landtagswahl bestätigt. Das Gremium empfahl dem Parlament ein Mandat von der FDP an die Linke zu übertragen. Sollte der Landtag wie erwartet am Donnerstagabend der Korrektur zustimmen, schrumpft die Drei-Stimmen-Mehrheit von Schwarz-Gelb auf nur noch eine Stimme. Hintergrund ist ein Auszählungsfehler in der Wahlnacht am 27. September 2009.

In Wahlbezirk Husum 3 waren 32 Stimmen für die Linke nicht mitgezählt worden. Das hatte der Landeswahlausschuss ist zwei Neuauszählungen am vergangenen Freitag ermittelt. Laut neuem Ergebnis verlieren die Liberalen ihren 15. Sitz an die Linke, die dann sechs Abgeordnete stellt. Konkret betroffen ist die FDP-Politikerin Christina Musculus-Stahnke (47), die ihr Mandat ruhen lässt. Für die Linke zieht Björn Thoroe neu in den Landtag ein. Der 25 Jahre alte Geschichtsstudent aus Kiel soll bereits am Freitag vereidigt werden.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) kann dann künftig nur noch auf eine Stimme mehr bauen als SPD, Grüne, Linke und der Südschleswigsche Wählerverband SSW zusammen. Damit ist der Regierungschef zum einen auf jede Stimme angewiesen. Zum anderen kann die knappe Mehrheit auch die eigenen Reihen disziplinieren. Mit einer so dünnen Mehrheit hat auch die SPD von 1992 bis 1996 regiert.