Die Wetterlage entspannt sich im Norden. In der Nacht gab es auf Autobahnen jedoch zahlreiche Unfälle - so wie auf der A 1 bei Stapelfeld.
Hamburg. Die Wetterlage entspannt sich im Norden langsam, dennoch ist Vorsicht geboten: Erneut haben Glätte und Schnee auch in der Nacht zum Dienstag auf zahlreichen Autobahnen in Norddeutschland zu Unfällen geführt und den Verkehr behindert. Die A 7 bei Neumünster in Schleswig-Holstein und die A 2 nahe Lehrte (Region Hannover) sowie die A 19 in Mecklenburg- Vorpommern waren stundenlang gesperrt. Auf der A 1 bei Stapelfeld nahe Hamburg kamen kurz hintereinander ein Auto und ein Lastwagen ins Schleudern.
Auf der eisglatten Autobahn 1 bei Stapelfeld im Kreis Stormarn brach ein Lastwagenfahrer durch die Leitplanke. Kurz zuvor war nach Angaben der Polizei in Bad Oldesloe an der gleichen Stelle auch ein Auto verunglückt. Der 50 Jahre alte Lastwagenfahrer wurde in der Fahrerkabine eingeklemmt und leicht verletzt. 600 Liter Diesel sickerten ins Erdreich, weil der Tank bei dem Unfall zerriss. Es entstand ein Schaden von rund 70.000 Euro.
In Hamburg haben rund 170 Räumfahrzeuge und 1000 Mitarbeiter der Stadtreinigung in der Nacht gegen Schnee und Eis auf den Straßen gekämpft. Dennoch muss im Stadtgebiet mit Glätte durch überfrierende Nässe und gefrorenem Schneematsch gerechnet werden.
In dem besonders stark vom Sturmtief „Daisy“ betroffenen Landkreis Ostholstein hat sich die Wetterlage weiter entspannt. Auch auf der Ostsee-Insel Fehmarn normalisiere sich die Lage, sagte ein Polizeisprecher am Morgen in Eutin. „Die Räumfahrzeuge sind im Einsatz, aber es gab keinen Neuschnee und der Wind hat nachgelassen.“ Bereits am Montag waren alle Orte auf Fehmarn wieder erreichbar, nachdem am Sonntag fast alle Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten waren. Ob Glätte die Ursache des Unfalls eines Getreidelasters war, der in der Nacht zur stundenlangen Vollsperrung einer Landstraße führte, war unklar.
Die wegen starker Schneefälle gesperrten Autobahnen in Mecklenburg-Vorpommern sind mittlerweile wieder frei. Am Dienstagmorgen konnte die A 20 zwischen Gützkow (Ostvorpommern) und Greifswald gegen 4.40 Uhr wieder für den Verkehr geöffnet werden. Die ganze Nacht über sei die Strecke mit Schneefräsen geräumt worden. Bis zu vier Meter hohe Schneewehen hatten den Verkehr in Richtung Rostock/Lübeck unmöglich gemacht.
In den kommenden Tagen wird es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Hamburg nicht mehr viel schneien. Am Mittwoch lasse der Schnee nach, sagte der Meteorologe Wolfgang Seifert. „Dafür wird es aber in den nächsten Nächten kälter.“ Im südlichen Niedersachsen werden Minus elf Grad erwartet. Ansonsten liegen die Höchstwerte zwischen Minus eins und Minus fünf Grad. Skandinavienhoch „Bob“ sorge für weiterhin kaltes Wetter.