Deutschlands einzige Hochseeinsel konnte den Sinkflug bei den Gästezahlen aber zumindest abbremsen.

Hamburg/Helgoland. Helgoland hat seinen Sinkflug bei den Gästezahlen gebremst. Bis Ende September kamen knapp 284.000 Besucher auf Deutschlands einzige Hochseeinsel. Das waren 2,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, sagte Tourismusdirektor Klaus Furtmeier. In den Jahren davor hatte die zum Kreis Pinneberg gehörende Gemeinde einen dramatischen Gästeschwund bei Tagestouristen hinnehmen müssen. Erfreulich sei die Entwicklung bei den Übernachtungszahlen, den Ankünften per Flugzeug und im Wintertourismus. Anfang 2010 sollen Experten ein regionales Entwicklungskonzept für Helgoland vorlegen, sagte Furtmeier.

Nach Ansicht des Tourismusexperten Prof. Martin Linne müssen auf Helgoland jetzt Weichen für die Zukunft gestellt werden. Die aktuellen Besucherzahlen, die weit von den Spitzenwerten um 700.000 bis 800.000 Gästen im Jahr entfernt sind, sieht er als eine „solide Basis, auf der man sich weiterentwickeln kann“. Wichtig sei es, das Potenzial der Übernachtungsurlauber auszuschöpfen. Zahlen von rund 250.000 Tagesgästen und 40.000 Urlaubsgästen entsprechen nach Linnes Überzeugung „den natürlich bedingten Gegebenheiten der Insel“. Einen Erfolg verbuchte Helgoland mit einer Nominierung für den Deutschen Tourismuspreis 2009.

Der von Hotelier Detlev Rickmers initiierte Helgoländer Hochseewinter kam unter die letzten 7 von insgesamt 93 Bewerbern. Er tritt mit seinem Konzept unter anderem gegen die Kampagne zum Rattenfänger-Jubiläum in Hameln und das Konzept „IchZeit“ der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH an. „Das ist schön, weil man in den letzten Jahren Helgoland nicht mit touristischen Innovationen verbunden hat“, sagte Rickmers. Eine Entscheidung des Deutschen Tourismusverbandes wird Anfang November erwartet. (dpa/lni)