Der Tourismus ist in der Hansestadt Lübeck ein überdurchschnittlich starker Wirtschaftsfaktor. Wichtig für die Stadt ist auch der Flughafen.

Lübeck. Der Tourismus ist in Lübeck ein überdurchschnittlich starker Wirtschaftsfaktor. Sein Beitrag zum Primäreinkommen liegt in der Hansestadt bei 7,3 Prozent, üblich ist ein Wert von etwa fünf Prozent. Das geht aus einer Untersuchung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif-Consulting) hervor, die in Lübeck vorgestellt wurde.Danach beträgt der jährliche Bruttoumsatz durch Tages- und Übernachtungsgäste in der Hansestadt mehr als 590 Millionen Euro, davon fließt knapp die Hälfte (276 Millionen Euro) in den Einzelhandel.

Rund 1,4 Millionen Gäste übernachteten 2009 in Hotels, Privatquartieren und auf Campingplätzen in Lübeck und Travemünde. Dazu kamen 15,7 Millionen Tagesgäste. „Etwa drei Viertel des touristischen Umsatzes entfielen auf die Tagesgäste. Das zeigt, wie wichtig Großveranstaltungen wie die Travemünder Woche für Lübeck und Travemünde sind“, sagte der Geschäftsführer des dwif, Mathias Feige.

Er hat die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus im Auftrag der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH (LTM) untersucht, die die Daten für die Erstellung eines touristischen Entwicklungskonzepts benötigt. Von den touristischen Einnahmen nach Abzug der Mehrwertsteuer fließen 13,1 Millionen Euro über Steuern an die Hansestadt zurück.

Für die Attraktivität Lübecks für in- und ausländische Touristen seien attraktive Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Verkehrsinfrastruktur notwendig, sagte Feige. Eine Schließung des Lübecker Flughafens würde sich unweigerlich auf die Übernachtungszahlen auswirken. „Die Zahl der Gäste aus Spanien ist 2008 durch die neuen Flugverbindungen von und nach Lübeck im Vergleich zu 2007 um mehr als 22 Prozent gestiegen. Bundesweit war dagegen die Zahl der spanischen Gäste rückläufig“, sagte die Geschäftsführerin der LTM, Andrea Gastager. Insgesamt ist die Zahl der Touristen aus dem Ausland in Lübeck 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 9,7 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Gäste aus Deutschland ist dagegen um 1,9 Prozent auf mehr als 1,1 Millionen gestiegen.