Die Tierliebe wurde ihr zum Verhängnis: Das einjährige Mädchen wollte den Hund nur streicheln, als er ihr ins Gesicht biss und sie schwer verletzte.

Westoverledingen. Das einjährige Mädchen wollte den Hund nur streicheln, da biss er ihr ins Gesicht: Mit einem Rettungshubschrauber ist das Kleinkind am Samstag nach der Beißattacke in das Krankenhaus nach Oldenburg geflogen worden, so schwer waren die Verletzungen. Die Polizei konnte auch am Sonntag noch nichts näheres zum Gesundheitszustand des Kindes sagen. Mit seinen Eltern war das Kind aus Dortmund zu Besuch bei Freunden in Westoverledingen (Kreis Leer). Da kam es zu dem Unfall mit der Golden-Retriever-Hündin, einer nicht als aggressiv geltenden Rasse.

Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu Beißattacken von Hunden. Im Mai hatte eine Amerikanische Bulldogge in Hannover eine 15-Jährige bei einer Party schwer verletzt. Der Kampfhund hatte sich in den Oberschenkel des Mädchens verbissen. Nur mit Hilfe des Hundehalters und mehrerer Partygäste konnte das aggressive Tier von der 15-Jährigen gelöst werden. Ebenfalls im Mai verletzten in Hildesheim Rottweiler zwei Kleinkinder schwer. Auch in Zehdenick in Brandenburg kam es im Januar zu einer Attacke. Ein Bullterrier biss dort einem fünfjährigen Mädchen ins Gesicht. Es wollte den Hund nur streicheln.

Experten wie Prof. Hansjoachim Hackbarth von der Tierärztlichen Hochschule Hannover plädieren schon sein längerem für eine Art Führerschein für alle Hundehalter. „Man muss ausschließlich beim Menschen ansetzen“, forderte der Leiter des Instituts für Tierschutz und Verhalten kurz nach der Attacke in Hannover.