Der Zugführer sei nach ersten Ermittlungen der Verantwortliche für die Beladung des Autozugs, sagte Staatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt.

Morsum/Flensburg. Nach dem dramatischen Unfall auf dem Hindenburgdamm ermittelt die Staatsanwaltschaft Flensburg wegen fahrlässiger Tötung gegen den Zugführer des Autozugs „Sylt-Shuttle“. Am vergangenen Donnerstag war auf der Überfahrt nach Sylt ein Lastwagen bei starkem Wind vom Autozug gestürzt. Der 32 Jahre alte Fahrer aus Celle wurde ins Wasser geschleudert und starb noch an der Unfallstelle. Der Lokführer hatte den Verunglückten noch aus dem Wasser gezogen und versucht ihn wiederzubeleben - vergeblich.

Der Zugführer sei nach ersten Ermittlungen der Verantwortliche für die Beladung des Autozugs, sagte Staatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt. Möglicherweise würden die Ermittlungen auch noch auf andere Mitarbeiter ausgedehnt, betonte sie. „Zur Ursache wissen wir noch nichts genaues“, sagte Stahlmann- Liebelt. Zeugen hatten berichtetet, dass eine Windböe den Lastwagen samt Anhänger vom Autozug geweht habe. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde auf Sylt am Donnerstag um 15 Uhr Windstärke 8 gemessen, um 16 Uhr Windstärke 9. Der Lastwagen gehört einer Spedition aus Winsen (Aller).

Vor 16 Jahren gab es auf dem Hindenburgdamm ein ähnliches Unglück: Am 16. Juli 1993 hatte eine Windböe einen Kleintransporter samt Anhänger von einem der Flachwagen geweht. Zwei Menschen wurden damals verletzt. (lni/HA)