Nach einem Vergleich der Bundesländer besteht bei Erwerbstätigen in Mecklenburg-Vorpommern das größte Risiko in Armut zu geraten.

Frankfurt/Main/Dresden. Erwerbstätige in Mecklenburg-Vorpommern haben nach einem Ländervergleich des Statistischen Bundesamtes das größte Risiko, in relative Armut zu geraten. Dort bestehe bei 12,3 Prozent der Erwerbstätigen ein Armutsrisiko, bestätigte das Bundesamt einen Bericht der „Thüringer Allgemeine“.

Für die Berechnung nutzt das Bundesamt eine EU-Definition. Danach gilt als armutsgefährdet, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens (Median) zur Verfügung hat. Zum Einkommen zählen auch Sozialtransfers. Bereinigt werden die Werte um die jeweilige Haushaltssituation – etwa bei Familien mit Kindern. Unberücksichtigt bleiben nach dieser Berechnung allerdings die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in den einzelnen Bundesländern oder auch das im Haushalt vorhandene Vermögen.

Die Armutsgefährdung nicht erwerbstätiger Personen wurde in der Analyse nicht erfasst. Grundlage der Daten ist der Mikrozensus 2008. Im Vergleich zu einer Erhebung für das Jahr 1998 hat sich das Armutsrisiko bundesweit von 4,6 Prozent auf 6,2 Prozent erhöht. Im Westen stieg der Wert von 4,1 auf 5,3 Prozent, im Osten von 6,7 auf 10,0 Prozent. Damals standen Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit jeweils 7,6 Prozent an der Spitze, Baden-Württemberg und Bremen wiesen mit jeweils 3,8 die geringsten Werte auf. (dpa/sn)