Neues vom Campus
Nicht nur für Studentenvertreter sind Studiengebühren ein Reizwort. Auch unter den Hamburger Professoren gibt es Kritiker gegen die geplante Einführung. Prof. Dr. Michael Köhler vom Seminar für Rechtsphilosophie der Universität Hamburg hat in einem Brief die Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten aufgefordert, "das Studienfinanzierungsgesetz nicht zu beschließen".
Dafür nennt er drei Gründe. 1. Die junge Generation habe ein "Teilhaberecht auf Bildung". Sie müsse sich anstrengen und müsse auch mit Beschränkungen durch Leistungsgrenzen rechnen, aber sie sei "keine Bezahlung schuldig, denn das Bildungsverhältnis ist keine marktförmige Tauschbeziehung". 2. Die Familien - bisher schon benachteiligt - würden noch ungerechter behandelt. 3. Studiengebühren würden begabte junge Menschen vom Studium abhalten mit langfristig nachteiligen ökonomischen Folgen für die Gesamtheit. Die Abschaffung der rund 40 Jahre alten Gebührenfreiheit wäre insgesamt ein Rückschritt.
Politisch sind die Studiengebühren auf dem Weg. Vom Wintersemester 2006 sollen alle Erstsemester in Hamburg 500 Euro pro Semester zahlen, ab Sommersemester 2007 dann auch alle übrigen Studenten. Das soll nach den Plänen von Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) die Bürgerschaft vor der Sommerpause beschließen.